Krisenintervention

Krisenintervention

Betrachten wir gemeinsam Formen der Krisenintervention

und was sie Dir in einer Krise wirklich bringen können!

 

Ich befasse mich in diesem Blogartikel mit folgenden Formen

der Krisenintervention:

 

 

♦ Was Du jetzt konkret für Dich tun kannst

♦ Körper- und Klangtherapie

♦ Heilarbeit

♦ GFK= Gewaltfreie Kommunikation nach M. Rosenberg

 

Diese Bereiche sehe ich als extrem hilfreich an und es sind die Tools, mit denen ich schon lange arbeite und fundierte Aussagen dazu geben kann.

 

Wie rutscht man eigentlich in eine Krise? Was kann dazu führen?

 

Krisen können uns alle treffen und uns aus dem Gleichgewicht bringen. Eine Krise kann durch viele verschiedene Umstände ausgelöst werden, die unser Leben plötzlich verändern und uns mit Herausforderungen konfrontieren, auf die wir nicht vorbereitet sind. Hier sind einige Umstände, die bei Menschen zu Krisen führen können:

 

  1. Tod eines geliebten Menschen: Der Tod eines nahen Familienmitglieds oder Freundes kann eine schmerzhafte und schockierende Erfahrung sein, die uns mit Trauer und Schmerz konfrontiert.
  2. Krankheit oder Verletzung: Eine plötzliche Krankheit oder Verletzung kann unser Leben vollständig verändern und uns mit körperlichen und emotionalen Herausforderungen konfrontieren.
  3. Finanzielle Probleme: Finanzielle Probleme, wie Arbeitslosigkeit, Schulden oder Insolvenz, können Stress und Angst auslösen und uns dazu zwingen, unser Leben radikal zu verändern.
  4. Beziehungsprobleme: Beziehungsprobleme, einschließlich Trennungen und Scheidungen, können uns emotional aus dem Gleichgewicht bringen und uns mit Schmerz, Wut und Traurigkeit konfrontieren. Familiäre Themen wie unausgesprochene Familiengeheimnisse, Kontaktverlust, zerstritten sein, Kränkungen und Verletzungen.
  5. Verlust von Freiheiten oder Unabhängigkeit: Einschränkungen, die durch Krankheit, Alter oder andere Umstände auftreten, können uns dazu zwingen, unsere Freiheiten und Unabhängigkeit einzuschränken, was uns emotional belasten kann.
  6. Umzug oder Veränderungen im Arbeitsleben: Ein Umzug in eine neue Stadt oder Veränderungen im Arbeitsleben, wie eine Beförderung oder eine neue Stelle, können uns aus unserer Komfortzone bringen und uns mit neuen Herausforderungen konfrontieren.

 

Jeder ist einzigartig, Du auch!

 

Es ist wichtig zu beachten, dass jeder Mensch einzigartig ist und dass jede Krise anders empfunden wird, abhängig von den Umständen und dem individuellen Hintergrund. Es ist jedoch auch wichtig zu betonen, dass Krisen nicht immer negativ sind. In manchen Fällen können sie uns auch dazu anregen, neue Wege zu gehen.

In Bezug auf die Bewältigung von Krisen kann es hilfreich sein, eine Routine zu entwickeln, die man während stressiger Zeiten befolgen kann. Dies kann bedeuten, Zeit für sich selbst zu haben, sich um seine körperliche und emotionale Gesundheit zu kümmern und sich von unterstützenden Freunden und Familienmitgliedern umgeben zu lassen.

Es ist auch wichtig, realistische Erwartungen zu haben und zu akzeptieren, dass es normal ist, dass man sich von Zeit zu Zeit überfordert fühlt. Indem man sich auf das konzentriert, was man tun kann, anstatt darauf, was man nicht kann, kann man eine gesündere und produktivere Herangehensweise an die Bewältigung von Krisen entwickeln. Lies dazu auch gern die Angebote auf meiner kleinen Seite von Co-Creation der Sinne nach, wenn Dich das interessiert.

Es kann auch hilfreich sein, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, wenn man sich überwältigt oder hilflos fühlt. Ein Therapeut oder bei einem klinischen Befund, ein Psychiater, kann einem dabei helfen, effektive Techniken zur Bewältigung von Stress und Angst zu entwickeln. Krisen können in vielerlei Hinsicht unvorhergesehene und schwierige Herausforderungen darstellen, die uns emotional und mental stark belasten können. Es ist jedoch wichtig zu verstehen, dass jeder die Fähigkeit hat, mit Krisen umzugehen und dass es Lösungen gibt, um die Auswirkungen zu minimieren.

 

 

♥ Was Du ganz konkret selber in einer Krise umsetzen kannst!!

Tipps für die Hosentasche:

 

 

  1. Praktiziere aktives Zuhören: Versuche Deine Gedanken und Gefühle bewusst wahrzunehmen und zu akzeptieren, anstatt sie zu unterdrücken.
  2. Setze Prioritäten: Überlege, was wirklich wichtig ist und konzentriere Dich auf diese Dinge.
  3. Übe Optimismus: Versuche, das Beste aus der Situation zu machen und positive Aspekte zu sehen.
  4. Verwende eine problemorientierte Herangehensweise: Statt Probleme zu vermeiden, kannst Du Dich ihnen stellen und nach Lösungen suchen.
  5. Übe Selbstakzeptanz: Akzeptiere Dich selbst und Deine Gefühle, anstatt sie zu kritisieren.
  6. Bitte um Unterstützung: Wende Dich an Freunde, Familienmitglieder oder einen Therapeuten, wenn Du Unterstützung brauchst.

Es ist wichtig zu beachten, dass jeder anders auf Stress und Krisen reagieren kann und dass es wichtig ist, sich selbst und seine Bedürfnisse ernst zu nehmen. Indem man eine aktive Haltung einnimmt und sich auf sich selbst konzentriert, kann man lernen, Krisen erfolgreich zu meistern und sich besser zu fühlen.

 

 

Eine weitere Herausforderung in eine Krise zu rutschen, kann die erlernte Hilflosigkeit sein; sie kann die Gefahr der nächsten Krise massiv verstärken.

Befassen uns also damit!

 

Eine der größten Herausforderungen bei der Bewältigung von Krisen ist die erlernte Hilflosigkeit, ein Zustand, in dem ein Individuum glaubt, dass es keine Kontrolle über eine Situation hat und dass es keine Lösungen gibt. Dies kann dazu führen, dass man sich emotional ausgebrannt und stets machtlos fühlt.

Erlernte Hilflosigkeit ist ein Konzept, das besagt, dass Menschen, die früh und wiederholt viele negative Erfahrungen gemacht haben mit ihrem Verhalten, in Bezug auf bestimmte Situationen, hier und heute, hilflos und unmotiviert reagieren können. Dies geschieht, weil sie glauben, dass sie keine Kontrolle über das Ergebnis haben und dass ihre Bemühungen keinen Einfluss auf das Ergebnis haben.

 

Krisenintervention in Verbindung mit erlernter Hilflosigkeit –  To Do für Dich!!!

 

 

Die Krise bezieht sich auf die Fähigkeit, mit schwierigen oder stressigen Lebenssituationen umzugehen. Es ist wichtig, eine Vielzahl von Strategien zur Krisenintervention zu entwickeln, um erlernte Hilflosigkeit zu überwinden und in Krisensituationen effektiv handeln zu können. Einige dieser Strategien können sein:

 

  1. Verstehen: Verstehe die Ursachen Deiner erlernten Hilflosigkeit und warum Du in bestimmten Situationen hilflos reagierst.
  2. Positive Selbstgespräche: Übe positive Selbstgespräche, um negative Gedankenmuster zu ändern.
  3. Herausforderungen annehmen: Gehe mutig neuen Herausforderungen entgegen, um Deine Fähigkeiten und Stärken auszubauen.
  4. Problemlösung: Überlege Dir konkrete Lösungen für die Herausforderung, mit der Du konfrontiert bist.
  5. Selbstpflege: Übe regelmäßig Selbstpflege-Aktivitäten, wie zum Beispiel Sport, Meditation oder gesunde Ernährung, um Stress abzubauen und eine positive Stimmung aufrechtzuerhalten.
  6. Entspannungsübungen: Übe regelmäßig Entspannungsübungen wie Progressive Muskelentspannung oder Yoga, um Stress abzubauen.
  7. Realistische Ziele: Setze Dir realistische Ziele und arbeite an kleinen Schritten, um sie zu erreichen.
  8. Soziale Unterstützung suchen: Sprich mit Freunden, Familie, einem Therapeuten oder Berater über Deine Gefühle und Gedanken.
    Verbinde Dich mit Freunden, Familie und Kollegen, die Dir Hilfe und Unterstützung bieten können.
  9. Positives Denken: Versuche, negative Gedanken zu vermeiden und stattdessen positive und realistische Perspektiven zu entwickeln.
  10. Lerne von erfolgreichen Bewältigungsstrategien: Beobachte andere, die erfolgreich mit Stress und Krisen umgehen, und übernehme gute Strategien.
  11. Aktivitäten: Bleib aktiv und beschäftige Dich mit Dingen, die Du gerne tust, um Dich abzulenken und Deine Stimmung zu verbessern.

 

 

Die Körper- und Klangtherapie 

 

Noch im Mittelalter musste ein Arzt auch Musik studieren, die waren weiter als wir!

Und die Sicht auf die Trennung von Körper und Geist wurde erst in den letzten Jahren so richtig aufgehoben. Nichts geschieht und nichts verändert sich, ohne den Einbezug des Körpers. Der Geist wohnt im Körper, der Körper ist Dein Tempel.

Keine Krisenintervention ohne Deinen Körper. NIemals!!!

 

 

♥ Körpertherapie

 

In einer Krise kann es schwierig sein, mit den emotionalen und körperlichen Symptomen umzugehen. In diesen Situationen kann die Körpertherapie ein wertvolles Instrument sein, um mit den Herausforderungen umzugehen und sich besser zu fühlen.

Körpertherapie bezieht den Körper in die Therapie mit ein und nutzt Bewegung, Atmung und Berührung, um emotionale und körperliche Symptome zu lindern. Hier sind einige der Vorteile, die Körpertherapie in einer Krise bieten kann:

  1. Verringerung von Stress und Angst: Körpertherapie kann helfen, Stress und Angst abzubauen, indem sie den Körper und den Geist beruhigt und Entspannung fördert.
  2. Verbesserung der körperlichen Gesundheit: Körpertherapie kann helfen, körperliche Symptome, die durch Stress und Angst ausgelöst werden, zu lindern, wie Kopfschmerzen, Muskelverspannungen und Verdauungsprobleme.
  3. Förderung des Selbstbewusstseins: Körpertherapie kann helfen, das Selbstbewusstsein und die Selbstwirksamkeit zu stärken, indem es den Körper und den Geist stärkt und uns dabei unterstützt, uns selbst zu akzeptieren und zu schätzen.
  4. Unterstützung bei der Verarbeitung von Emotionen: Körpertherapie kann helfen, emotionale Prozesse anzustoßen und blockierte Emotionen freizusetzen, was es uns ermöglicht, besser mit den Herausforderungen umzugehen.
  5. Verbesserung des Schlafs: Körpertherapie kann helfen, den Schlaf zu verbessern, indem sie den Körper und den Geist beruhigt und den Stress abbaut, der oft den Schlaf beeinträchtigt.

 

Es ist wichtig zu beachten, dass sie nicht als Ersatz für eine medizinische Behandlung gedacht ist. Wenn Du Dich in einer akuten Krise befindest, solltest Du immer einen Arzt oder Psychologen konsultieren, um die bestmögliche Behandlung zu erhalten. Insgesamt kann die Körpertherapie in einer Krise jedoch eine wertvolle Ergänzung sein, um mit den emotionalen und körperlichen Symptomen umzugehen und sich besser zu fühlen. Um sich überhaupt einmal zu fühlen!

 

♥ Klangtherapie

 

Die Klangtherapie ist eine Form der alternativen Therapie, die den Einsatz von Klängen und Schwingungen zur Förderung von körperlicher und emotionaler Gesundheit nutzt. In Krisenzeiten ist die Klangtherapie ein wertvolles Instrument, um Stress abzubauen, Angstzustände zu lindern und ein Gefühl von Ruhe und Gelassenheit zu erzeugen.

Der menschliche Körper reagiert auf Klänge und Schwingungen auf unterschiedliche Weise, wodurch bestimmte Frequenzen und Klänge eine beruhigende Wirkung haben. Diese Klänge können beispielsweise durch das Spielen von Instrumenten, Gesang oder durch spezielle Klanggeräte erzeugt werden. Hier kommen meine Gongs und tibetischen Klangschalen zum Einsatz (Klangschalen Massage und Gong Meditation). In der Klangtherapie wird oft die Vorstellungskraft eingesetzt, um eine tiefere Verbindung zwischen Körper und Geist herzustellen (Klang-Meditation). Indem man sich auf die Klänge konzentriert und sich vorstellt, wie sie durch den Körper fließen (Body Scan), entsteht ein Gefühl von Entspannung und Ruhe. In Zeiten von Stress und Anspannung hilft die Klangtherapie, den Geist zu klären und den Fokus auf das Hier und Jetzt zu richten. Dies trägt dazu bei, Ängste und Sorgen zu reduzieren und ein besseres Verständnis für die eigenen Emotionen zu entwickeln. Ein stabileres Selbst kann entstehen. Zusammenfassend kann man sagen, dass die Klangtherapie ein äußerst wertvolles Instrument ist, um in Krisenzeiten Stress und Anspannung abzubauen und ein Gefühl von Ruhe und Gelassenheit zu erzeugen.

 

 

♥ Heilarbeit

 

Reiki und Energiearbeit sind Formen der alternativen Medizin, die sich auf die Nutzung von universeller Lebensenergie konzentrieren, um körperliche und emotionale Probleme zu lindern. In Zeiten einer Krise kann die Energieheilung ein wertvolles Instrument sein, um Stress abzubauen, Angstzustände zu reduzieren und ein Gefühl von innerer Ruhe und Kraft zu erzeugen.

Reiki nutzt bestimmte Handpositionen, um Energie zu lenken und zu übertragen. Der Reiki-Klient kann dabei eine tiefe Entspannung erfahren, was zu einer Verbesserung der körperlichen und emotionalen Gesundheit beitragen kann.

Energiearbeit nutzt ähnliche Konzepte wie Reiki, kann aber auch aus der Ferne durchgeführt werden. Die Idee dahinter ist, dass ein Praktizierender durch seine Absicht und Konzentration die Energie eines anderen Menschen beeinflussen und harmonisieren kann. In Krisenzeiten kann die Energieheilung eine wertvolle Unterstützung sein, da sie dazu beitragen kann, den Geist zu klären und das Selbstbewusstsein zu stärken. Durch die Reduzierung von Stress und Anspannung kann man eine bessere Fähigkeit erlangen, mit Herausforderungen umzugehen und Probleme zu lösen. Energiearbeit kann auch bei körperlichen Problemen helfen, indem sie den Körper unterstützt, sich selbst zu heilen. Dies kann bei Schmerzen, Verletzungen oder Krankheiten eine Alternative oder Ergänzung zu traditionellen medizinischen Behandlungen sein. Es ist wichtig zu beachten, dass Energieheilung kein Ersatz für medizinische Behandlungen ist. Es sollte jedoch unbedingt als ergänzende Methode betrachtet werden, die dazu beitragen kann, körperliche und emotionale Probleme zu lindern.

Zusammenfassend kann ich sagen, dass Reiki und die Energiearbeit wertvolle Instrumente sind, um in Zeiten von Krisen Stress abzubauen und ein Gefühl von innerer Ruhe und Kraft zu erzeugen. Durch ihre Fähigkeit, den Geist zu klären und das Selbstbewusstsein zu stärken, können sie Dir dabei helfen, Herausforderungen zu meistern.

 

♥ Die Gewaltfreie Kommunikation GFK

Ein unschätzbares Tool, danke Marshall Rosenberg!

 

Die Gewaltfreie Kommunikation ist ein Konzept, das von dem Psychologen Marshall Rosenberg entwickelt wurde. Es geht darum, eine Art von Kommunikation zu nutzen, die ohne Angriffe, Vorwürfe oder Abwertungen auskommt und stattdessen auf Empathie, Liebe, Verständnis und die Bedürfnisse aller !!! Beteiligten fokussiert. Jeder muss mit seinen Bedürfnissen gehört, gesehen und gewertschätzt werden und muss die Zeit bekommen, dies in Ruhe zeigen, sagen und auszudrücken zu dürfen.

Für mich ist die GFK die wichtigste Methode, um im eigenen Leben in Krisensituationen heile rauszukommen. Sich dabei nicht zu verlieren, sondern zu stärken und klar mit sich und dem Gegenüber kommunizieren zu können, ist ein wahrer Schatz. Wir heben ihn im Online Workshop, wenn Du magst.

Die GFK sollte ab der Grundschule unterrichtet werden, denn wir als Gesellschaft brauchen diese Kommunikation miteinander. Leider hat die Wolf- Sprache, der Gegenpart zur Giraffen-Sprache, die Oberhand. Es wird oft hart geredet, unbeugsam, wertend und mit Vorannahmen gespickt. Zu häufig geht es um das Durchsetzten der eigenen Bedürfnisse und Befindlichkeiten. In dieser Sprache wird das Herz wieder aktiviert. Es erinnert sich, das wir einander brauchen. Die Sprache der Liebe. Die GFK bedeutet aber nicht Anpassung oder Unterwerfung. Genau das nicht!! Sie lehrt Dich das Hören beider Seiten, beider Bedürfnisse, Gefühle und das Bitten für eine gemeinsame Lösung. Es ist der Königsweg für das Kreieren und das Reparieren einer Beziehung oder Situation. Ich liebe sie.

 

GFK = Die Sprache der Liebe und /oder die Giraffen Sprache!

 

Diese Art der Kommunikation kann in vielerlei Hinsicht nützlich sein.

Hier sind einige der Vorteile:

 

  1. Verbessert die Beziehungen: Durch die Verwendung der Gewaltfreien Kommunikation können Menschen besser miteinander kommunizieren und dadurch ihre Beziehungen verbessern.
  2. Löst Konflikte: Konflikte können auf eine positive und konstruktive Art gelöst werden, indem man die Bedürfnisse und Perspektiven aller Beteiligten berücksichtigt.
  3. Stärkt das Selbstbewusstsein: Indem man auf die eigenen Bedürfnisse achtet und sie klar und direkt äußert, kann man das eigene Selbstbewusstsein stärken.
  4. Fördert Empathie: Durch das Verständnis für die Bedürfnisse anderer Menschen kann man Empathie entwickeln und so zu einer besseren Verbindung mit ihnen kommen.

 

 

Haltung & Deine Vorbereitungen für die Nutzung der GFK:

 

 

Um die Gewaltfreie Kommunikation erfolgreich zu nutzen, ist es wichtig, bestimmte Techniken und Prinzipien zu verstehen und umzusetzen. Darauf darfst Du bei Dir achten:

  1. Klarheit: Überlege Dir, was Du ausdrücken möchtest, bevor Du sprichst.
  2. Verständnis: Versuche, die Perspektive und Bedürfnisse anderer Menschen zu verstehen!!
  3. Empathie: Zeige Verständnis für die Gefühle und Bedürfnisse anderer Menschen.
  4. Bedürfnisse: Identifiziere Deine eigenen Bedürfnisse und äußere sie klar und direkt.
  5. Lösungen: Überlege gemeinsame Lösungen, die die Bedürfnisse aller Beteiligten berücksichtigen.

Indem man die Prinzipien und Techniken der Gewaltfreien Kommunikation nutzt, kann man Konflikte lösen, Beziehungen verbessern und sich selbst und andere besser verstehen. Es ist ein wertvolles Werkzeug für jeden, der bessere Beziehungen aufbauen und Konflikten effektiv begegnen möchte, um sie zu lösen – im besten Fall.

 

 

 

Die 4 Schritte der Gewaltfreien Kommunikation, die wir im Workshop üben & trainieren:

 

  • Beobachtung
  • Gefühle
  • Bedürfnisse
  • Bitte

 

 

Ich bin überzeugter Fan dieser Kommunikation für Krisen – Gespräche. Sie verändert Deine Wahrnehmung, und auch die auf den Konflikt und führt meist zu einer guten Entwicklung. Voraussetzung ist, die andere Seite sollte in irgendeiner Form offen dafür sein.

 

 

 

Dann ist es ein kleines Wunder!!!

 

Bist Du so richtig neugierig geworden?

Schön, dann folge diesem Link zu meiner Haupt-Webseite für ganz viele Infos

Oder diesem Link zur kleineren Webseite mit gezielten Infos

Du findest mich/uns auf YouTube unter Co-Creation der Sinne

 

Bin ich depressiv? Habe ich Depressionen?

Mit diesem ersten Blogartikel der Reihe „Lass uns offen über Depressionen sprechen“ möchte ich mit meiner sehr persönlichen Geschichte vorangehen und dich sensibilisieren. Das wird dich unterstützen, die ersten Warnzeichen zu erkennen und richtig für dich einzuordnen.

Teil 1

Der Weg rein…

Bin ich depressiv oder habe ich Depressionen?

Was ist nur los mit mir?

Irgendwann saß ich im Cockpit meiner mir vertrauten 737, allerdings jetzt mit Ryanair Lackierung, schaute aus dem Fenster auf die Landschaft, war hundemüde und fragte mich, warum nimmst du die Schönheit nicht mehr wahr?

Es war der dritte Tag von fünf Diensttagen in Frühschicht hintereinander. Ich dachte, wenn der Tag rum ist, dann nur noch zweimal morgens um 3 aufstehen und jeweils einen 10-12 Stunden Tag abreißen, dann vier Tage frei. Davon brauchte ich allerdings regelmäßig 1 ½ Tage um mich zu erholen und der letzte freie Tag war schon wieder geprägt von dem Gedanken, morgen geht’s wieder los…. die nächsten fünf Tage.

Ich horchte immer kritischer in mich rein und dachte nur, verdammt, es geht mir nicht gut, was ist nur mit mir los, früher ging das doch auch…

bin ich depressiv

Die Nachricht ereilte mich beim Friseur, Claudia fragte mich per WhatsApp, ob ich schon die Nachrichten gelesen habe. Ich konnte es nicht glauben, AirBerlin hatte Insolvenz angemeldet und die Pressemitteilungen auf allen Kanälen überschlugen sich. Ein gefühlter, brutaler Schlag in meine Magengrube.

Trotzdem war die erste Zeit nach der Bekanntgabe geprägt von der Hoffnung, dass es irgendwie weitergeht. Man lässtt doch eine so große Airline nicht einfach sterben, da hängt so viel dran, Flugzeuge, qualifiziertes und engagiertes Personal, wertvolle Airport-Slots und eine immense Kundenbindung.

Diese Hoffnung teilte ich mit meinen Kollegen und wir machten alle erstmal hoch motiviert weiter, damit die Basis der AirBerlin erhalten blieb, für eine sichere Übernahme des Flugbetriebes. So wurde es auch von der Geschäftsleitung kommuniziert und somit wurde der Glaube an diese mögliche Perspektive noch befeuert.

Mögliche Auslöser.

Nun saß ich also hier seit 3 Jahren bei meinem neuen Arbeitgeber im Cockpit und fühlte nichts mehr von dem, was ich bisher kannte, was mich jeden Tag motivierte, die Freude an meinem Beruf.

Im Gegenteil, die Firmenphilosophie und der Umgang mit dem Personal baut auf ständige Überwachung, Repressalien, Nichteinhaltung von arbeitgeberseitigen Zugeständnissen, Strafandrohungen und hat so gar nichts mehr mit dem zu tun, wie ich die letzten 25 Jahren erlebte. Der fehlende Respekt und die Anerkennung der Leistung gegenüber eines sehr erfahrenen Flugkapitäns wie mir, setzte mir schwer zu. Ich funktionierte nur noch in meinem persönlichen Autopilotenmodus und erledigte meinen Job so gut wie nötig, ein gewisser Selbstanspruch war ja noch vorhanden. Ich machte also, wie sagt man so schön, Dienst nach Vorschrift. Aber warum fühlte ich mich dazu noch so krank? Ich musste, wollte der Sache auf den Grund gehen.

In den Wochen nach der Verkündung der Insolvenz kam dann intern so einiges ans Licht. Unser letzter CO, der die AirBerlin weiter nach vorn bringen sollte, erwies sich als der Feind im trojanisches Pferd, der einfach nur die Aufgabe hatte, die Abwicklung und Zuführung der Flugzeuge und Strecken an die größte deutsche Airline vorzubereiten. Dann der Betriebsausflug unserer Bundeskanzlerin mit dem Chef von Lufthansa nach Abu Dhabi, wo man sich dann mit der Führungsriege von Etihad traf. Es gab eine enge Geschäftsverbindung zwischen Etihad Airways und AirBerlin und auch eine finanzielle Abhängigkeit. Kurz nach dem Treffen wurden dann plötzlich und unerwartet die bestehenden Verträge einseitig aufgekündigt.

Aber dieses Thema werde ich hier nicht weiter ausführen, da könnte man einen Wirtschaftskrimi draus schreiben.

Fakt war nur, nichts ging weiter, es war schon alles vorher geplant.

Die Flugzeuge wurden größtenteils übernommen und das Personal nicht. Es gab dann ein Angebot sich zu bewerben auf eine neue Stelle bei einer der Unterfirmen besagter Airline. Das bedeutete für uns, mit dem gleichen Arbeitsgerät zu arbeiten, allerdings nur zur Hälfte des bisherigen Gehaltes und ein komplettes Auswahlverfahren durchlaufen zu müssen. Eine wunderbare Gelegenheit, sich von altgedienten, erfahrenen und somit auch teureren Kollegen trennen zu können.

Dieser ganze Prozess dauerte mehrere Monate, die ich dann zu großen Teilen mit Claudia und Sam, unserem Hund, im Wald und in der Natur verbrachte.

Die Corona-Krise traf die Luftfahrtbranche natürlich auch mit voller Macht. Alle Flüge wurden eingestellt und als ich meinen letzten Ryanair Flug machte und die Triebwerke abstellte, dachte ich noch. „Das wars, mein letzter Flug!“

Der Gedanke kam mir erstaunlicherweise sehr emotionslos. Ich war sogar erleichtert, erstmal unerwartet viel freizuhaben. Endlich konnte ich mich sammeln und mich um mich und meine Gesundheit kümmern. Meine Rückenschmerzen waren zeitweise fast unerträglich, kommt von meinem viele Jahre zurückliegenden Bandscheibenvorfall, dachte ich.

Mit dem besiegelten Ende von AirBerlin viel ich erstmal in ein großes Loch, fühlte großes Leid und mich um meine Zukunft betrogen. Unsere persönliche Zukunft war gut geplant. Nach 25Jahren als quasi Gründungsmitglied, enormen Einsatz als Ausbilder und andere verantwortungsvollen Positionen entschied ich mich auf die Langstrecke zu wechseln, alle meine zusätzlichen Ämter abzugeben um nur noch mit einer halben Stelle zu arbeiten. Diese Kombination versprach maximale günstige Work-Live Balance und ein mögliches Leben im Ausland unterbrochen von nur einigen wenigen Arbeitseinsätzen. Ich wollte endlich die Früchte meiner Arbeit ernten, und zwar bevor man in Rente geht. Wir schauten schon intensiv nach möglichen Wohlfühlorten und just in dem Moment war Schluss, aus und vorbei.

Körperwahrnehmung hilft.

Ich hatte einen eher dunkleren Tag und Claudia bat mich inständig ihr ein Gemüsebeet anzulegen, bzw. vorzubereiten.

Mein erste Gedanke war, ganz ehrlich: Was für eine beknackte Idee, ich fühle mich scheiße, es ist heiß, die Sonne scheint, Biogemüse gibt’s auch beim Bauern um die Ecke, und und und…

Aber ich fügte mich, hatte wohl auch nicht genügend Energie für einen nennenswerten Widerstand,

habe ich depressionen

Abends war das Beet von mir, nach anfänglichem Stöhnen, vorbereitet und ich fühlte mich gut, ausgepowert und ich hatte etwas geschafft auf das ich mit Stolz schauen konnte.

Erst einige Wochen später wurde mir klar, es ging nicht ums Gemüse oder um das Beet. Es ging um mich und um das mich rausholen aus den dunklen Wolken.

Ob ich depressiv bin, oder Depressionen habe?

Zu dieser Zeit hätte ich diese Fragen, schon fast beleidigt, mit einem lauten NEIN beantwortet.

Heute weiß ich…

Ich hatte meine erste depressive Episode.

 

Die besagten, damals schon als eher dunkel empfundenen Tage nahm ich zwar bewusst wahr, aber ich bemaß die Symptome fälschlich als einfach nur starke Erschöpfung und ich dachte immer, na ja ist ja kein Wunder bei dem, was mir hier so gerade widerfährt.

Dazu kam noch, dass ich in meiner Beziehung und dem Zusammenleben selbstverständlich weiter aktiv teilnehmen wollte. Ich wäre vermutlich an besagten Tagen nicht mehr aus dem Bett gekommen, wenn ich denn für mich alleine gelebt hätte. Allerdings kann ich das rückblickend nur mutmaßen, denn nach einiger Zeit wurden auch diese schlimmen Tage weniger.

Erektionsstörung durch Depression.

Was mich damals aber von Anfang an begleitet hat, war meine aufkommenden Erektionsstörungen  und die dadurch entstehende sexuelle Unlust, die, wie ich inzwischen natürlich weiß, eine sehr häufige Begleiterscheinung dieser Krankheit sind. Nur war mir damals nicht wirklich klar, dass ich eine Depression hatte und ich nur dachte, zu all den anderen Themen kommt dieses jetzt auch noch mit Macht dazu. Ich sage bewusst mit Macht, denn dieses Thema „macht“ sich richtig breit im Kopf und der Körper wird praktisch in Geiselhaft genommen. Erektionsstörung durch Depression

Und ich spreche wahrhaftig aus eigener Erfahrung, dieser Punkt ist wohl für die meisten ganz schwer in der Partnerschaft zu thematisieren. Man(n) vermutet erstmal aufkommende Un- oder Missverständnisse nach dem Moto: Ah, du findest mich nicht mehr attraktiv. Bedingt durch diese Ängste werden dann Ausweich- und Vermeidungsstrategien entwickelt, die oft alles nur noch schlimmer machen. Oder man greift zu vermeintlichen Allheilmittel, der blauen Pille. Funktioniert aber auch nicht richtig in dieser Situation.

Mir ist durchaus bewusst, dass diese ein stark tabuisiertes Thema ist und gerade deswegen ist es mir ein großes Anliegen dieses aus der oft gut verschlossenen Schublade zu holen. Deswegen gehe ich noch intensiver in den folgenden Blogartikeln darauf ein.

Nur vorweg, ich holte mir externe Hilfe bei dieser Themenbehandlung ein. Ich fand einen sehr kompetenten Berater, er war für mich die perfekte Wahl. Es war keine Langzeitberatung, es nutzten mir schon kleine Impulse und die angebotene Flexibilität bei aufkommendem Verkopft sein mal kurz und unkompliziert ein paar Inputs zu bekommen, um nicht wieder in die alten Muster zu verfallen.

Der Wald.

Aus dieser ersten dunkleren Phase retteten mich Claudia, Sam und der Wald.

Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie viele Stunden und Kilometer depressive episode wir im Wald verbracht haben, wie viele Bäume ich angeschrien und umarmt habe. Setzt euch mal unter eine alte weise Buche, lehnt euch an, schließt die Augen und spürt. Das ist unbeschreiblich heilsam und Balsam für die Seele. Da ist so viel mehr als das, was man sonst so denkt, fühlt und wahrnimmt.

Unterstützung aus dem Umfeld.

Auf langen Wanderungen diskutierten wir, weinten, lachten und durchlebten alle Emotionen.

Claudia hat glücklicherweise eine fantastische Ausbildung und einen jahrelangen Werdegang mit viel Erfahrung im Umgang mit Klienten, viel Lebenserfahrung, eine sehr natürliche spirituelle Anbindung und ist dabei doch sehr bodenständig.

Mir ist in dieser Zeit erstmals so wirklich klar geworden, wie alles zusammen hängt, wie wichtig das Zusammenspiel von Körper, Geist und Seele ist. Trotzdem dass ich auf dem Lande und naturnah groß geworden bin, habe ich durch Claudia erst wieder den Blick für das Besondere in der Natur und die vermeintlichen Kleinigkeiten bekommen.

Nun ist es natürlich für beide Seiten nicht so einfach, diese Form von Unterstützung und den Einsatz von wirksamen Tools in einem privaten Kontext zu durchleben und ganz praktisch umzusetzen.

Aber ich denke, wir haben das beide gut geschafft.

Rückblickend von meinem jetzigen Stand war diese Zeit das erste Zusammentreffen mit einer leichten bis mittleren Depression, es fehlte mir aber damals die Erkenntnis und die Einsicht das selbst unmittelbar danach noch so zu erkennen und zu benennen.

Der Nebeneffekt dieser Lebensphase war, ich lernte unbewußt schon unheimlich viel, wurde neugierig und wollte noch besser verstehen auch wenn ich noch nicht alles verstand. So sog ich alles dankbar auf, konnte ja am eigenen Körper und Geist fühlen und wusste schon damals, ich werde mich in diese Richtung weiterbilden.

Alles von vorn.

Ich bekam dann das Angebot, bei Ryanair anzufangen. Es wurden händeringend Piloten gesucht, kein Wunder, AirBerlin hinterließ ja eine grosße Lücke, die jeder nutzen wollte und man versprach uns das Blaue vom Himmel.

Bei dem angesprochenen Lufthansa-Ableger wollte ich nicht anheuern, es war gefühlsmäßig zu krass so verarscht zu werden, mein Stolz und meine Würde sprachen dagegen.

Ich war froh, einfach nur wieder fliegen zu können.

—-

Nachdem ich die Triebwerke bei Ryanair drei Jahre später das letzte Mal abgestellt hatte, wollte ich die Corona-Pause nutzen, um mich erstmal zu sammeln.

Mein Rücken machte mir stark zu schaffen und ich fühlte mich wie schon erwähnt einfach nur erschöpft.

Ich dachte noch, all das, was mir dreieinhalb Jahre zuvor geholfen hatte, wird mir auch jetzt wieder helfen.

Nur jetzt, wo ich das erste Mal seit langer Zeit nicht mehr diese extremen Horrordienste hatte, nach denen ich nur noch tot ins Bett fiel, konnte ich auch nicht mehr richtig schlafen. Einschlafen ging, aber zwei Stunden später setzte pünktlich das Gedankenkarussell ein und ich stand dann morgens auf und fühlte mich wie gerädert.

Claudia fragte mich zu diesem Zeitpunkt mehrmals wie ich mich fühle, ob ich den Eindruck hätte eine Depression zu haben oder zu bekommen.

Ich verneinte entschieden, glaubte selber es wäre nur die Überarbeitung und jetzt die ungewohnte freie Zeit. Ähnlich wie bei den Leuten, die im Job zuverlässig funktionieren und sobald sie Urlaub haben krank werden.

Ich und Depression? Nein, nein, in keinem Fall, ich bin nicht schwach, ich bin stark!!!

Die Selbsterkenntnis.

Aber die Spirale nach unten nahm Woche für Woche immer mehr Fahrt auf, ich spürte mir fehlten die Ressourcen, um dem auf Dauer erfolgreich etwas entgegenzusetzen.

Und trotzdem mochte ich es in der Natur zu sein, sah noch die Schönheit. Was fehlte, war die Klarheit, es gab da diesen leichten grauen Schleier, ich hatte Schwierigkeiten mich einzulassen, mich zu konzentrieren, oder auch einfach nur so wahrzunehmen wie früher.

Dann kam der Tag, wo wir nach einer kleinen Wanderung zum Auto liefen. Es war Abend und warm, die Sonne stand schon tief. Wir verstauten den Rucksack im Wagen, der am Waldrand stand, setzten uns bei offener Heckklappe in den Kofferraum und schauten in die Sonne.

Ich zündete mir eine Zigarette an, blies den Rauch aus und sagte leise:

„Ich glaube, ich habe jetzt eine echte Depression.“

Claudia legte mir ihre Hand auf den Oberschenkel und antwortete: „Ich weiß, Martin!“

Resilienzfähigkeit = Gelassenheit

Resilienzfähigkeit = Gelassenheit

Resilienzfähigkeit gleich Gelassenheit

Aufrichten, zuhören und fest stehenbleiben. In Liebe.

 

Es wird sich im Laufe der nächsten Jahre extrem viel ändern für uns alle.

Die ersten starken Anzeichen gibt es schon: Die Spaltung unserer Gemeinschaft als Menschen ist im vollen Gange. Die Intoleranz wächst, eine andere Meinung wird nicht angehört, der Mensch wird dann gefühlt vernichtet. Statt an einem Strang zu ziehen, um die bevorstehenden großen Themen wie die Klimaveränderung, Umweltzerstörung, digitale Herausforderung verbunden mit Jobumstrukturierungen und Fragen zur Umverteilung in der Welt gemeinsam anzugehen, werden sich die Köpfe gegenseitig eingeschlagen. Eine Spezies entfernt sich immer mehr voneinander. Hier ist es um so wichtiger, in Gelassenheit und Aufrichtigkeit, andere Sichtweisen zu akzeptieren, nachzufragen, Kritik in Ruhe zu überprüfen und die eigenen Werte zu kennen. Resilienz hilft da ungemein.

Die ewige Selbstoptimierung hin zu noch mehr Leistung und einer oft kranken, überbewerteten Außendarstellung, führt für viele zu einem riesigen Stress oder dem Gefühl der Ohnmacht und Wertlosigkeit. Kommen dann noch familiäre Schwierigkeiten, finanzielle Not oder Beziehungsstörungen dazu, dann mündet der gefühlte Druck häufig in einer Depression, Burnout oder zumindest in einer tiefen Selbstabwertung.

Resilienz ist in unserer Sicht auf die Welt die Fähigkeit, sich mit eigener Kraft aus dem Schlamm ziehen zu können und daran im besten Fall sogar daran wachsen zu können.  Eine starke Resilienz führt zu einer gesunden Gelassenheit und die brauchen wir dringend, um in dieser Welt die Sonne in uns  zu fühlen und auch nach außen tragen zu können. Sonne als positive Energie, die so viele Menschen brauchen und die wir damit unterstützen können. Und wenn es viele von uns gibt, dann gibt es vielleicht eine Chance, diesen ganzen kranken Despoten etwas entgegenzustellen.

 

Lasst uns also beginnen, uns mit Resilienz zu beschäftigen.

Dafür zeigen wir Euch auf YouTube in loser Folge Interviews zum Thema Resilienz als Deep Talk.

 

Was ist Deep Talk?

Wir lassen unterschiedlichste Menschen in einem ganz puren und wertschätzenden Setting ihre Geschichte erzählen. Sie handelt immer von Situationen, in denen sie äußerst Resilient sein mussten, um das gut zu überstehen. Uns treibt dabei die Frage an, was ist das, was manche Menschen befähigt, mit krassen Krisen besser umzugehen als Andere? Oft machen sie nach tiefen Krisen auch viel daraus, was vorher noch nicht möglich war. Ist das in die Wiege gelegt oder erworben? Oder beides? Welche Tipps und tiefen, weisen Erfahrungen können diese Menschen weitergeben? Was kann eine Gesellschaft daraus lernen, wir alle lernen? Wie kommt es z.b., das der Psychiater Viktor Frankl, der 1945 aus Auschwitz befreit wurde, nicht total gebrochen war, sondern danach ganz viel Wichtiges für die Menschheit entwickelte? Bevor all diese Geschichten nicht mehr erzählt werden können, wegen des Alters der Protagonisten oder weil wir alle nur noch mit uns zu tun haben und nicht mehr zuhören können, lauschen wir jetzt am besten hin.

Zu dem Komplex Resilienz gehören auch unser Lebens-Lotsen und Künstler Projekt, die beide bald an den Start gehen.

Die Angebote meiner Webseite ergänzen das alles mit Beratungen und Körpertherapie Angeboten.

5 Phasen der Depression

Körpertherapie bei Depressionen

 Was sind die 5 Phasen der Depression

Und was eine begleitende und unterstützende Therapieform dabei leisten kann:

Die achtsame und berührende Körpertherapie! 

Phase 1 und Phase 2

Perfektionismus / Versagensgefühl

Phase 3

Stilllegung als Form des inneren Rückzugs

Phase 4

Gleichgültigkeit im Alltag

Phase 5

Im eigenen Saft schmoren

(Plus der 6 Phase)

Resignativ-verbitterte Symptombehandlung

 

5 Phasen der Depression

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wenn die Sonnenstrahlen nur noch für Traurigkeit sorgen….

 

Es ist dieser Blick zur Decke, der lange an einer Stelle haften bleibt. Die Sonne gewinnt an Kraft und die Geräusche im Hintergrund nehmen zu. Er sagt nichts. Schaut nur.

Am Ende dieses Tages wird er davon berichten, wie mühsam das Aufstehen auch an diesem Morgen war.

Heute war wieder dieser schwarze Tag, dieses Loch. Das Einkaufen hat zu lange gedauert, zu lange, um nicht besorgt zu sein.

 

Ich habe Schwierigkeiten mich im Geschäft zurechtzufinden. Laufe ewig orientierungslos durch die Reihen und weiß nicht mehr, was ich hier wollte. Es ist furchtbar und ich habe Angst, andere bekommen das mit.

Kannst Du mir für das nächste Mal einen Zettel mitgeben, fragt er seine Partnerin.

 

 

Laufen.

Wenn die Kraft reicht, dann hilft es ihm. Hilft die Gedanken abzulaufen. Reicht die Kraft nicht, dann überwältigt der Wunsch zu schlafen.

Du siehst oft so traurig aus, lach doch mal, das, so sagt er, ist ein drecks Satz.

 

Wenn es so einfach wäre, würde ich es sofort ändern.

 

3-2-1 Peng!

 

Habe ich Depressionen?

Depression hat viele Gesichter, keins ist leicht zu nehmen und keines fällt leicht.

Es ist der gefühlte Verlust von Sicherheit im Allgemeinen, von der Anbindung an das Gefühl des Lebensglücks, von Neugier und Aktivität. In einer Studie des Rheingold Instituts Köln wurden 80 Betroffene zwischen 20 bis 60 Jahren befragt. Fast alle betroffenen Personen berichteten, sie fühlen unendliche Traurigkeit in sich, lahmgelegt sein und eine starke Überforderung im Alltag. Außerdem wurden Ärzte und Apotheker befragt, was ihnen im Umgang, in ihrem Alltag mit depressiven Menschen auffällt. Aus den Ergebnissen entwickelten die Forscher eine Art Psycho-Logik, um den Mechanismus der Depression besser zu verstehen. Es scheint charakteristische Merkmale zu geben, die nacheinander ablaufen, die 6 Phasen der Depression ( viele kennen es als 5 Phasen der Depression).

Bei Verdacht auf eine Depression ist in jedem Fall der Gang zum Hausarzt wichtig!!

 

 

Eine mögliche, begleitende Therapieform:

Körpertherapie bei Depressionen | Berührungen nähren und stärken Menschen!

Bedenken wir, dass mitfühlende, achtsame und wertschätzende Berührungen ein Grundbedürfnis aller Menschen darstellen, dann ermöglicht die achtsame, berührende Körpertherapie dies in einem sicheren, therapeutischen Kontext. Sie schafft für Dich eine Erfahrung des Angenommen seins und der achtsamen und respektvollen Begegnung mit dem Anderen. Das Berührt werden, das sich aber nicht ausschließlich auf den Körper bezieht, sondern alle Aspekte des Menschseins mit einbezieht und erfährt.

Dies wird für Dich eine ganz neue Erfahrung darstellen, die im Sinne einer „korrigierenden Erfahrung“, das eigene Körper- und Selbstbild, die Art und Weise des mit sich in Beziehung gehen könnens und das Erleben der eigenen Gefühlswelt, verändern wird.

Der Hausarzt gibt ihm eine Überweisung für eine Therapie. Dafür muss er viel telefonieren, denn die Plätze sind rar. Telefonieren ist eine Qual, das daran Denken ein Mind-Fuck. So viele Tage vergehen, so viele neue Anläufe die verhassten Anrufe zu tätigen. Die Absagen oder das nicht Erreichen der Ärzte, stellen ihn vor eine weitere schwierige Situation. Irgendwann klappt es und er hat die ersten Sitzungen hinter sich.

Vieles von dem, was er hört, macht Sinn für ihn. In dem Moment des Hörens ist Klarheit und Hoffnung. Daheim angekommen stehen die Möbel an der gleichen Stelle, der Geruch ist der gleiche und die Gedanken ebenso. Ab jetzt fällt es ihm schon schwer an die Kraft der Worte in der Therapiesitzung anzuknüpfen. Die Wucht des Gefühls des Aufbruchs, das er beim Therapeuten hatte, nachzufühlen. Ab jetzt reißt der Faden schon ab, gleitet durch die Finger hinweg…

Break

In all den Jahren meiner Arbeit mit Menschen wurde eins deutlich: Die reine kognitive, ambulante Therapie also das Gespräch einmal die Woche, hilft nach Aussage meiner Klienten als einzige Intervention nicht unbedingt dauerhaft. Das Gehörte ist flüchtig wie Gas. In dem einen Moment wahrnehmbar, klar zu deuten, dann löst es sich auf. Das Auflösen beginnt gleich im Alltag. Bei einem längeren Aufenthalt in einer Klinik wird die Körperebene eher mit einbezogen, das ist für eine langfristige Verbesserung der Situation wichtig.

 

 Ich bitte Dich jetzt einmal aufzustehen und dich im Raum hinzustellen.

Schon bei der Begrüßung ist mir aufgefallen, er geht nicht aufrecht, die Beine sind instabil und leicht im Knie eingeknickt.

Fühlst du dich stabil in diesem Moment? Wie nimmst du dich wahr? Was denkst du über deine Haltung? Wie ist sie für dich?

Ich fühle, das mein Oberkörper nicht aufrecht ist. Ich habe auch schon oft gehört, das ich leicht krumm wirke.

Kannst du deine Knie bitte einmal durchdrücken? Was nimmst du in Bezug auf deinen Stand wahr? Was an deiner Haltung, deinen Schultern?

Es ist anstrengend, so zu stehen. Ich kann mir nicht vorstellen, immer so zu sein. Aber ich fühle mich aufrechter.

Was fühlst du bezüglich deiner Haltung, wie ist das Gefühl bezüglich deines Kopfes und deiner Schultern? Gibt es einen Unterschied?

Ich habe mehr Stand, mehr Sicherheit. Ich stehe aufrechter, schaue mehr nach vorn, der Kopf ist oben.

Geh nochmal bitte zurück in die Ausgangssituation. Bleib da einen Moment und nimm dein Körperempfinden wahr. Du hast jetzt einen Vergleich. Womit fühlst du dich stabiler, sicherer und aufrechter? Wechsel bitte zwischen beiden Positionen und verbleibe jeweils einen Moment darin.

 Das ist total interessant, ich fühle mich besser mit durchgedrückten Beinen. Es ist ganz anders. Das macht etwas mit mir, aufrechter den Kopf zu haben.

Es verunsichert mich aber auch. Wie kann ich das lernen und dran denken?

Das freut mich erst einmal, wir bleiben an dieser Stelle. Ich bringe jetzt die Flexibilität mehr ins Spiel. Stell dir vor, da kommen negative Themen, Menschen die nicht freundlich sind oder dich belastende Situationen, die auf dich einprasseln. In welcher Position bist du eher in der Lage, dem auszuweichen und die negative Energie zurückzugeben?

Das aufrechte und grade Stehen tut mir sehr gut aber wie kann ich das üben, daran zu denken? Ich habe die Kraft dazu nicht immer. Und was meinst du mit ausweichen und Energie zurückgeben?

Und genau das erarbeiten wir jetzt im Coaching zusammen. Wir integrieren deine neue Körpererfahrung, die du als positiv einstufst. Ich lade dich ein, jetzt im Rahmen des Coachings ein weiteres Experiment mit mir zu machen, damit sich alles gut verankert. Dabei gehen wir folgendermaßen vor…..

Mit einer Veränderung des Ortes verbesserte sich sein Gefühl der Traurigkeit und des Ausgeliefertseins. Auch Gespräche in einer zugewandten Runde bekamen ihm gut. Natürlich vermied er, das Thema auf seine Depression zu lenken. Dann zurück in seinem Alltag kam die nächste Welle und ein kräftiges Tief.

Ich hatte in den Tagen unserer gemeinsamen Arbeit eine Übung vorgeschlagen, die seine Wahrnehmung und Resilienz verbinden konnte.

Er erfuhr im ersten Schritt, wie wichtig es ist, das aufkommende Gefühl von Panik, Überforderung und Hilflosigkeit erst einmal einfach wahrzunehmen. Im 2 Schritt übten wir die Akzeptanz der Situation- es ist wie es ist- aber ich komme da raus.

Dafür erarbeite ich mit ihm ein kleines Konzept, über den Körper, über eine Handlung selber aktiv bleiben zu können, nicht mehr tief abzurutschen in den Strudel der Depression. Wir trainierten achtsam zu sich zu sein, wahrzunehmen und dann in eine Handlung zu kommen.

Die Fähigkeit des Körpergewahrseins muss sich langsam entwickeln. Wir können den Körper nur ganz allmählich erfahren.

Peter A. Levine

Was bedeutet Achtsamkeit?

Achtsamkeit ist eine natürliche menschliche Haltung und bedeutet erstmal, eine bewusste und nicht wertende Aufmerksamkeit und Akzeptanz der Dinge, so wie sie sind.

Präsent im gegenwärtigen Augenblick zu sein, ohne durch den Filter des Geistes das Erlebte gleich zu bewerten, zuzuordnen oder zu interpretieren, ist ein wichtiges Merkmal der Achtsamkeit.

Die Intensität des Augenblicks wird verstärkt und unmittelbar erlebt. Das Sein-Lassen der Dinge, so wie sie sind, kann als tiefe Gelassenheit empfunden werden, als Erleichterung und wird durch etwas Übung zu Mitgefühl.

Dieser Bereich ist gut erforscht. Es gilt als erwiesen, das die Konzentration auf das Hier und Jetzt sich äußerst positiv auf unsere Seele auswirkt, auf unsere Beziehungsführung und unser Selbstbild. Wir werden schlichtweg glücklicher, gesünder, entspannter und im globalen Sinne Schöner.

Achtsamkeit wird als intensive Verbundenheit mit sich selbst erlebt, was zu einer Art inneren Frieden führen kann. Das wieder wahrnehmen können von feinen Nuancen ist ein Geschenk an sich selbst.

In den 3 Tagen übten wir dieses Tool oft und es konnte ihm – im wahrsten Sinne – in Fleisch und Blut übergehen.

Sie kam an einem sonnigen Vormittag bei mir an. Eine aufrechte und schöne Frau. Durch unser Vorgespräch kannte ich ihre Situation und wir hatten einen passenden Plan für unsere Arbeit entworfen.

Das vorrangige Thema war die Abspaltung vom ihrem Körper, vom eigenen, gefühlten Sein, von gesunden Emotionen.

Sie hatte Lichtjahre Therapie hinter sich. Auf meine Rückfrage hin erfuhr ich, es hatte nie jemand Ganzheitlich also auch Körper/Nervensystem relevant mit ihr gearbeitet. Sie hatte aber die Ahnung, das ist ein wichtiger Baustein, der ihr fehlt für ein gesundes und positives verankert sein im Leben.

Ich funktioniere nur. Ich kann mich nicht spüren und habe keine Verbindung zu meinem Körper.

In einem komplett geschützten Rahmen führte ich sie langsam, ganz langsam, in die Welt ihrer Atmung, ihrer Energie und daraus folgend, in ihre Selbstwirksamkeit. Auch Nähe und Distanz wurden definiert und haptisch erlebt.

Ganz vorsichtig und eingebettet in ein stabiles Setting voller Vertrauen und Wertschätzung, tasteten wir uns an eine Heilmassage. Ihr Körper, der nur Ablehnung und Abspaltung kannte, öffnete sich mir auf wunderbare Art und Weise. Sicherheit, Geborgenheit und viel Energie führten zu einem nachlassen des Muskeltonus.

Glückshormon?
Dopamin – Serotonin – Noradrenalin!

Was geschieht im Körper?

Durch Berührungen werden Neurotransmitter ausgeschüttet. Es wurde beobachtet, das während der therapeutischen Berührung Dopamin und Serotonin ausgeschüttet werden. Sie sorgen für eine Form von Zentriertheit und neuer emotionalen Stabilität.

Auch Hormone werden vermehrt ausgeschüttet: Das Kuschel oder Bindungshormon Oxytocin z.b.. Es hat verschiedene wichtige Funktionen. Relevant für uns ist die Stress lindernde Wirkung, die Beruhigung und damit das Gefühl des sich Wohlfühlens. Es stärkt das Vertrauen zu sich und in die Welt.

Die Endorphinausschüttung spielt für uns auch eine große Rolle. Sie können schmerzlindernd wirken, lassen Wohlgefühl entstehen und verhelfen dazu, von Emotionen nicht überwältigt zu werden.

Es gelang, ein neues und positives Selbstbild entstehen zu lassen, Sicherheit in sich wahrzunehmen und besser loslassen zu können.

Es sind kleine Schritte, langsame, kleine Schritte, aber sie gehen, Du gehst dabei in die richtige Richtung.

Die Arbeit mit dieser Klientin geht weiter. Weiter hin zu einer stabilen Integration des sich Fühlens und Wertschätzens.

Zum Schluss ein vielleicht schönes Ziel, ein gesunder Zustand Deines Selbst und ein möglicher Schlüssel für neues Denken:

Ja, ich liebe Dich!

Nein, ich bin nicht Dein Besitz!

Ja, ich liebe Dich!

Nein, ich gehöre Dir nicht!

Ja, ich liebe Dich!

Nein, dies bedeutet nicht, dass ich Dich brauche um glücklich zu sein!

Ja, ich liebe Dich!

Nein, es ist nicht meine Aufgabe Dein inneres Kind zu heilen, Dich zu vervollkommnen,

Dich glücklich zu machen…

Ja, ich liebe Dich!

Ja, ich liebe MICH!

 

Begriffe, die gut beschreiben, worum es geht, in der begleitenden Therapie: Heilung durch Körpertherapie, Körperarbeit, Körpertherapie erleben, den eigenen Körper lieben, Körper wahrnehmen, Körperbewusstsein, Körperhaltung verändern, den Körper lieben, seinen Körper fühlen.

5 Phasen der Depression | Qualität bei Co-Creation der Sinne

Erste Erfahrung mit Coaching

Erste Erfahrung mit Coaching

 

 

Meine erste Erfahrung mit Coaching.

Und was hat das mit Kaffeetassen, Bierdeckeln und Aloe Vera zu tun?

 

„ Hey Claudia wann hast du mal ne Stunde Zeit, ich brauche dich als Coach ich hab da ein Thema“.

Die Antwort kam prompt und in ihrer unkonventionellen Art mit dem Vorschlag für den nächsten Tag und dass doch bei dem schönen Wetter die Fischerhütte am Schlachtensee ein guter Ort wäre.

Unmittelbar nach meiner etwas flapsigen Frage und des darauffolgendem kurzen freundschaftlichen Austausches, musste ich erstmal darüber nachdenken, ob das jetzt so richtig war.

In zweierlei Hinsicht nachdenken:

Ist Coaching ein Weg für mich?

Geht das auch wenn man seinen Coach privat kennt?

 

Claudia kannte ich zum damaligen Zeitpunkt schon eine ganze Weile und wir konnten uns natürlich prima im Gespräch austauschen. Ob ernsthaft oder humorvoll, wir hatten eine tolle freundschaftliche Basis dafür. Natürlich wußte ich was sie beruflich macht, sie coacht andere Leute…

Ich hatte ehrlich gesagt gar keine so rechte Vorstellung was ein Coach eigentlich so macht.

Bis dato hatten für mich Coaches immer nur etwas mit Sportlern zu tun. Schneller, höher, weiter und so. Und wenn einer ein wie auch immer geartetes Problem hat, welches im weitesten Sinne etwas mit Psychologie zu tun hat, ging er zum Psychologen. Punkt!

Nun ging es bei mir aber um familiäre Verstrickungen, darum, etwas aufzudröseln was sich über Jahre in meiner Familie manifestiert hatte. Immer wieder kam ich dadurch in Situationen, wie zu diesem Zeitpunkt damals auch, wo ich dachte, das darf doch alles nicht war sein, ich sitze schon wieder zwischen den Stühlen und muss einen riesen Spagat machen, um allen gerecht zu werden. Am liebsten hätte ich damals allen auf wiedersehen gesagt und wäre weg gewesen.

Es war für mich kaum noch auszuhalten.

War das nun ein Problem, mit dem man zum Psychologen rennt? Keine Ahnung! Allerdings war ich mir ziemlich sicher, ich hab keinen an der Waffel, aber alle anderen vielleicht, oder doch ich….?

Das einzige, was ich wußte war, dass ich mit dem Ist Zustand alles andere als glücklich bin.

Der nächste Tag kam, ich hatte ein Date…. mit meinem ersten Coaching.

Was, wenn Claudia jetzt richtig ernst macht und es für mich irgendwie unangenehm wird? Kurz hatte ich den Impuls sie anzurufen und zu sagen, lass uns einfach so Kaffee trinken und die andere Sache vergessen.

Ok, ok, ich ziehe ich jetzt durch…. professionell.

In dem Zusammenhang war es für mich auch gut und wichtig, dass wir im Vorfeld ein Honorar vereinbart hatten, damit wir allein schon dadurch den privaten und beruflichen Kontext trennen konnten. Für mich war das prima und fühlte sich dadurch gut an. Ein wichtiger Schritt.

Etwas später saßen wir dann in der Sonne an einem Tisch. Ich schilderte kurz die vertrackte Situation aus meiner Sicht und plötzlich gab mir Claudia ihre Kaffeetasse mit den Worten:

„Das bist du, stell dich mal auf den Tisch“.

Die Zuckerdose wurde mein Bruder, der Salzstreuer meine Mutter, das Weinglas ihr Lebensgefährte, mein Vater wurde zum Pfefferstreuer, meine Exfrau der Aschenbecher und meine Kinder die Bierdeckel. Alle platzierte ich so, wie sie zueinander und mit mir in Beziehung standen und jeder fand seinen Platz.

Es war faszinierend. Ich schaute darauf und ich versuchte zu begreifen was ich sah.

Im wahrsten Sinne begreifen, ich konnte die Situation sehen und durch kleine Eingriffe noch etwas korrigieren. Warum stand der Eine zwischen mir und dem Anderen? Warum eine der Personen so weit weg von mir? Musste sie da stehen? Ja, sie musste! Nur so fühlte sich das gut und richtig an. Ich saß da mit offenem Mund und schaute auf die Aufstellung auf dem Tisch. Claudia sagte schmunzelnd: „Na, jetzt schaust du dir die Sache mal von außen an. Ein echter Perspektivwechsel“.

Wie zum Test verschob sie eine der Figuren und fragte wie sich das anfühlt, wenn die Position sich verändert. Ich musste sofort intervenieren, „die muss dahin wieder zurück, im Moment ist das ihr Platz“.

Sie hatte es geschafft, mir mit einfachsten Mitteln vor Augen zu führen, wie die Situation sich darstellt.

Nein, das hatte ich ja selber getan, ich hab es mir selber vor Augen geführt. Ich konnte erkennen, begreifen und sah auch, mit wem etwas geklärt werden musste, damit sich das Bild verändern darf. Hin zu dem Zustand, den ich mir wünschen würde.

Nun ging es ums Umsetzen. Und wie führe ich die nötigen Gespräche? Und auch hier stellte Claudia mir nur gezielte Fragen. „Wie würde dein Umfeld darauf reagieren, wenn du anders agierst, als sie das von dir gewohnt sind?“

Ha, gute Frage dachte ich, die würden sich ganz schön wundern und der Gedanke darüber amüsierte mich.

„Und was würde denn passieren, wenn du den neuen Weg gehst?“

„Wie würdest du dich fühlen, wenn du alles an und ausgesprochen hast?“

Das hat erstmal vordergründig nichts mit dem Umsetzen zu tun dachte ich noch, aber mit jeder dieser Fragen kam Bewegung in mein Denken. Auch hier wieder ein Perspektivwechsel, ein anderes Betrachten der Situation. Mir wurde immer klarer um die Notwendigkeit der Veränderung. Die Frage nach dem wie wurde immer unwichtiger, sie war nur noch ein Hindernis. Ich durfte einfach alte Pfade verlassen und mich auf die Veränderung freuen.

Um es vorweg zu nehmen, ich habe die Problematik letztendlich gut und dauerhaft lösen können. Wie?

Ich habe die Lösung selber gefunden aber ich wäre niemals von allein dahin gekommen. 

Am Abend nach unserem Coaching Termin bekam ich eine E-Mail von Claudia. Eine Zusammenfassung der erarbeiteten Ergebnisse, quasi nochmal alles zum Nacharbeiten und wie sollte es anders sein, auch noch ein paar Fragen.

Ich durfte also nochmal nachdenken.

Ach so, die Aloe Vera.

Augenzwinkernd teilte Claudia mir noch abschließend mit, dass sie sich bei unserem Coachingtermin einen leichten Sonnenbrand geholt hatte und es wäre doch eine nette Geste meinerseits, wenn ich ihr als kleine Entschädigung eine Aloe Vera Pflanze besorgen könne. Ihrem Wunsch nach der Pflanze für die Hautpflege bin ich dann selbstverständlich gerne nachgekommen.

Sie ist halt auch Frau!

 

Nur mit den neuen Wegen ist das so ne Sache, sage ich euch.

Die neue Richtung, die man einschlägt, ist zumindest anfangs schwierig beizubehalten.

Es zieht einen mitunter heftig zurück in die alte Spur, die ist über Jahre eingefahren und es lebt sich so bequem darin.

Und deswegen ist es ehrlich gesagt auch mit nur einem Coaching nicht getan. Veränderung braucht Zeit und eine gute Begleitung und ein sich immer wieder neu bewußt machen. Nur so kann man die Rückfallgefahr minimieren.

Aber das wichtigste ist der unbedingte Wille zur Veränderung, die Kraft braucht man. Ohne diesen starken Willen, der starken Energie, kann auch der beste Coach nichts bewirken.

Spontan fällt mir jetzt noch eine Situation ein, die aufzeigt, wie hilfreich es sein kann, wenn man einen Coach gefunden hat, auf den man auch einmal spontan und unkonventionell zugreifen kann.

Es war damals, als der junge Copilot den Germanwingsflieger bewusst in die Berge gesteuert hatte.

Just an dem Tag, als die Umstände des tragischen Vorfalls ans Tageslicht kamen. Ich wusste und spürte, dass ich beim Briefing mit der Cabincrew nicht einfach business as usual machen konnte. Ich war mir aber nicht ganz sicher, wie ich es gut und der Situation angemessen hinbekomme.

Für mich war klar das Thema der Cabinenbesatzung ist Angst, Angst vor dem, was hinter der verschlossenen Cockpit Tür vor sich gehen könnte und wo sie keinen Zugriff haben.

Vor dem Dienst rief ich Claudia an und selbstverständlich schenkte sie mir ihr Ohr.

Sie fragte, ob ich mir sicher bin, dass das vorherrschende Thema Angst wäre… kurzes überlegen meinerseits… sie fragte unterstützend weiter…. Nein es war keine Angst, es geht um Vertrauen, Vertrauen und Offenheit schoß es aus mir heraus. Mit der Problemstellung des Vertrauens fühlte ich mich letztendlich auch viel wohler fürs Briefing.

Ich bekam das super hin, so gut, dass sich die Cabincrew nach dem Flug nochmal für das Briefing und meine Offenheit bedankte.

Es ist also keine Schande sich professionelle Unterstützung zu holen, um den richtigen Weg zu finden. Ich würde es immer wieder tun und auch jedem dazu raten. Es ist ein absoluter Gewinn und sehr unterstützend.

Das waren meine ersten Berührungspunkte mit dem Coaching und seit dem hat mich das Thema nicht mehr losgelassen. Bis ich dann letztendlich selber eine fundierte Ausbildung zum Coach abgeschlossen habe.

Wie findest du einen für dich passenden Coach?

Nun gibt es mittlerweile eine reine Schwemme an Coaches und die Problematik ist, es kann sich jeder, wirklich jeder, Coach nennen. Es braucht noch nicht mal eine Ausbildung. Ich kann nur sagen, hütet euch vor denen, die euch das Blaue vom Himmel versprechen, die dich reich, sexy und schön machen wollen. Oder diejenigen, die ganz genau wissen, welchen Weg du gehen musst, um dein Ziel zu erreichen.Das ist sowas von weit weg von Seriosität und dem Grundgedanken des Coachings.

Den einzig richtigen Weg kennt nur der Klient selber und ein guter Coach unterstützt dabei diesen zu erkennen und umzusetzen.

Er hilft bei den ersten Schritten, motiviert und steht zur Seite um das Ziel zu erreichen. Aber den Weg gehen muss der Gecoachte selber, denn es sollte immer sein eigener Weg sein.

Ein erster Anhaltspunkt für eine gute Ausbildung des Coaches ist immer die Zertifizierung bei einer der beiden Dachverbände, entweder DVNLP oder ECA. Wenn das gegeben ist, dann vereinbart ihr am besten ein Probegespräch und hört in euch rein, ob die Chemie zwischen euch stimmt. Übrigens, ein guter Coach wird es euch auch nie krumm nehmen, wenn ihr ehrlich sagt, dass ihr das Gefühl habt, es passt nicht mit ihm.

Wenn euer Bauchgefühl aber ja sagt, dann herzlichen Glückwunsch, ihr habt ihn gefunden.

 

Erste Begegnung mit Coaching

 

Piloten

Piloten am Boden !

Es reicht!

Der Absturz eines Klischees – Piloten am Boden

 

Von Claudia Lehmer

Ich spreche hier natürlich immer die Frauen  bevorzugt an, auch wenn ich dafür nicht die Endungen verwende. Ich definiere Gleichstellung nicht über Endungen.

Warum dieser Artikel fragen Sie sich?

 

Weil es Zeit ist!

Weil die Zeit gekommen ist, mit Klischees aufzuräumen. Höre ich da Stimmen die sagen: “ Ach die armen Piloten, jetzt ist es mal windig und wie erstaunlich, sie jammern, nach all den fetten Jahren…

 

Warum ich darüber berichten kann?

 

  • Weil ich mit zahlreichen Berufspiloten arbeite, die Passagiere befördern. Ich unterstütze sie, irgendwie wieder auf die Beine zu kommen, eine neue Perspektive aufzubauen und sich mit dem Gedanken vertraut zu machen, diesem Traum adieu zu sagen.
  • Und weil ich hunderte Kilometer an der Seite eines Piloten inklusive Hund durch tiefe Wälder lief, um beim Verarbeiten zu unterstützen und die schlimmsten Phasen der Depressionen zu lindern und zu versuchen, neue Ziele und Visionen zu entwickeln.
    Weil mein Sohn als Pilot tätig ist, zum Glück im Cargo Bereich, da ist die Situation anders.
  • Ich habe unzählige Familien gesprochen, die zerbrechen, die keinen Ausweg mehr sehen und sich komplett neu orientieren müssen.

Und ja, es trifft auch andere Berufsgruppen, auch dort gibt es Arbeitslosigkeit und Verzweiflung und lange erstmal kein Land in Sicht.

 

Aber wissen Sie was?

 

Sie alle wollen nach Corona wieder für lau in den Flieger nach Mallorca oder in die Türkei. Sie brennen alle darauf, das der Lockdown endet und endlich des Deutschen Lieblingstätigkeit, nämlich das Reisen beginnt.

Sie sichern sich gegen alles ab, denn die Deutschen haben nicht gern Überraschungen.

Aber haben Sie schon mal darüber nachgedacht, wer da vorne sitzt im Flieger? Wem Sie Ihr Heiligtum, Ihr Leben anvertrauen? Was der Mensch da vorne denkt, fühlt, wie es ihm geht?

Nein, das Ticket soll 20 Euro kosten, das zählt. Aber irgendjemand muss den Preis dafür zahlen.

Doch der Reihe nach:
Ich arbeite seit 10 Jahren als Online Personal/Business Coach und seit etwa einem Jahr mit der Berufsgruppe der Piloten.
Dieses Berufsfeld war ganz neu und auch nicht einfach zu starten, denn Piloten scheuen erstmal davor zurück, Unterstützung zu holen und das hat Gründe:

 

Die Fakten

 

Die Ausbildung zum Verkehrspiloten kostet ca. 80.000 – 100.000 Euro, plus aller zusätzlichen Kosten für die Lebenshaltung. Und das zahlt keine ominöse, graue Eminenz im Hintergrund, das zahlen die Piloten selber. Das bedeutet, es sind ewig lange Kredite zu bedienen.
Dass die Lufthansa die Ausbildungen der Piloten übernimmt ist auch dort lange her. Die Motivation der Piloten ist, alles in die Erfüllung ihres Lebenstraumes stecken. Das Fliegen ist ein tiefer Wunsch vieler Menschen. Wenn es zum drängenden Ziel wird, lässt man sich auf solche Kosten ein.

Piloten können nur fliegen, mit allem was dazu gehört.

Das klingt merkwürdig aber es ist ein Fakt. Wer ausscheidet, der kann auf nichts anderes ausweichen. Die Kosten des Kredites laufen aber weiter, das betrifft die jüngeren Piloten.

Piloten halten häufig bis zum bitteren Ende an ihrem Job fest, auch wenn die Seele schon schreit. Sie akzeptieren schier unmenschliche Arbeitsbedingungen am Markt. Arbeitszeiten von bis zu 12 Stunden am Stück sind normal und das auf höchstem Anspannungsniveau. Depressionen und Burnout sind an der Tagesordnung.

Zerbricht eine Airline, weil sie zerbrechen soll, um den Markt anzupassen oder dem Billigkrieg nicht standhalten kann, dann gibt es neue Anforderungen an die entlassenen Piloten.

Oft habe ich den Satz gehört, na dann sollen sie sich halt woanders bewerben…

Ich möchte auch die Mär ausräumen, dass Piloten früh in Rente gehen können. Sie müssen bis zu ihrem 65. Lebensjahr durcharbeiten und das auf höchstem Level.

 

Ach ja?

So sieht das in der Realität aus

 

Es gibt altersmäßige Obergrenzen. Manche sind offen definiert, andere stehen als Nebel im Raum, in jedem Fall wird’s brenzlig ab dem 50 Lebensjahr. Sehr erfahrene Piloten sind bei den meisten Airlines gar nicht mehr gewollt. Junge unerfahrene Piloten lassen sich nämlich viel besser in das mittlerweile etablierte Billigsystem  pressen und sind gefügiger.
Natürlich sind die Menschen dann schon angeschossen. Die Arbeitszeiten ziehen an der Psyche und an der körperlichen Verfassung. Schlafmangel und das hohe Maß der ständigen Verantwortung fordern ihren Tribut. Aber gut, sie versuchen es trotzdem. Die nächste Hürde ist, welchen Typ ist man geflogen und mit wie vielen Flugstunden? Sucht ein neuer Arbeitgeber Piloten, dann gibt es Vorgaben dafür. Hat man auf dem geforderten Muster nicht genug Flugstunden, dann müssen die Piloten darauf aufwendig geschult werden. Das übernimmt kaum noch ein Arbeitgeber, denn es gibt eine große Zahl von suchenden Piloten, von Menschen, die viel Erfahrung haben aber auch in das gesuchte Muster passen müssen.
Diese Umschulung zahlen sie dann oft selber, um überhaupt eine Chance auf den Job zu haben. Da kommen Kosten von ungefähr 400-600 Euro pro Stunde Simulator auf sie zu.
Es müssen also viele Parameter stimmen: Das Alter, die Erfahrung, die Flugstunden genau auf dem Flugzeugtyp der gesucht wird, der Ort, das Land. Einen neuen Job bei einer anderen Airline zu bekommen, ist also mehr als schwierig.

Bei einer bekannten Billig-Airline zahlen die Piloten bei Einstieg dann auch ihre Uniform noch selber.

Gern gibt es dann nur eine Jacke, weil die Zweite gespart wird. Der kleine Obolus am Anfang deckt auch diese Kosten bei weitem nicht ab.
Auch die finanzielle Situation hat mit dem alten Bild der Piloten nichts mehr zu tun. Die letzten vernünftigen und fairen Verträge sind schon lange ausgelaufen oder diese Kollegen sind entlassen und was jetzt Realität ist, sieht so aus:

 

Die Airline bezahlen, um fliegen zu dürfen!

 

Es gibt nicht wenige junge Piloten, die ihren Kredit laufen haben und fürs Fliegen Geld bezahlen. Ja, sie zahlen für ihr Fliegen. „Pay to Fly“, denn sie müssen auf eine bestimmte Anzahl von Stunden kommen, die gefordert sind. Und da gibt es Airlines, die diese ausbeuterische Handhabe praktizieren.
Generell ist das Gehalt sehr viel niedriger als Passagiere das so vermuten. Es gibt ein geringes Grundgehalt und die bezahlten Flugstunden. Dazu gehören wirklich nur die Stunden, die man auch tatsächlich in der Luft ist. Vor-, Nacharbeit und Bodenstandzeiten gehören nicht dazu. Hat man weniger Flugstunden, dann ist der monatliche Scheck nicht berauschend, wahrlich nicht. Und, das verstärkt Corona natürlich enorm. Derzeit fliegen die Angestellten deswegen, wenn sie überhaupt fliegen, mit Kurzarbeitergeld.

 

Aprops Corona

 

In der Corona Krise wurden zum Teil von einigen Airlines bestehende und mühsam ausgehandelte Tarifverträge außer Kraft gesetzt. Den Piloten wurden neue Verträge unter die Nase gehalten, die es zu unterschreiben galt. Bei vielen bleiben daher auch über die Corona Krise hinaus die Arbeitsbedingungen, sowie die Gehälter auf einem schlechteren Niveau als vorher und das für Jahre. Es wurde in einigen Fällen auch offen mit Kündigung gedroht, wenn der neue Vertrag nicht unterschrieben wird.

Ob sich da nicht so manche Airline durch die Corona Krise für die Zukunft gesund und schlank stößt? Und das ausschließlich auf Kosten der Mitarbeiter.

 

Zurück zu den Piloten

 

Für die extrem langen Arbeitszeiten, für die enorme psychologische und körperliche Dauerbelastung ist der Verdienst viel zu niedrig. Im Vergleich zu einem Job in der Wirtschaft, bei dem ein Manager für seine Entscheidungen nicht wirklich belangt werden kann und die Zeit hat, dutzende Meetings vor einer Entscheidung abzuhalten, trägt ein Pilot gegenüber seinem Arbeitgeber und den Passagieren die ganze Verantwortung und wird heftig belangt bei Fehlern. Dieser Dauerstress müsste eigentlich vergoldet werden. Entscheidungen müssen im Cockpit in Sekunden oder wenigen Minuten getroffen werden, Konsequenzen müssen sie allein tragen.

Wer sich in den Augen des Arbeitgebers zu oft krankmelden muss, egal aus welchem Grund, wird ruckzuck zu einem „Personalgespräch“ vorgeladen und das hat Verhör ähnlichen Charakter. Folglich fliegen viele Piloten lieber krank als sich das antun zu müssen.

 

Depressionen, Burnout und Verzweiflung sind kein seltenes Phänomen

 

Ich habe so viele dieser Geschichten gehört und sie auch an der Seite einiger Piloten genau so miterlebt.

Nun, man darf als Pilot offiziell nicht daran erkranken, das ist das Ende in diesem Job. Sobald eine Depression oder Burnout aktenkundig wird, ist man raus.
Jetzt sagen vielleicht einige, das ist gut so, sonst kann man diesen Job auch nicht mehr ausüben…das stimmt.

 

Aber es dürfte gar nicht dazu kommen, das ist der Punkt

 

Die Arbeitsbedingungen und die öffentliche Wahrnehmung müssten dieser Realität angepasst werden.

Dass die Piloten also mit ihrer belasteten Psyche nach außen treten, sich unterstützen lassen, ist selten. Um sich frühzeitig und präventiv Hilfe zu holen, werden offizielle  Einrichtungen gemieden, wie beim Teufel und dem Weihwasser. Es stellt eine zu große Gefahr für ihren Job dar.
Der Kessel im Körper läuft auf Hochtouren und es wird weiter geflogen, um jeden Preis.
Apropos Preis: Für möglichst ganz wenig, weil das Ticket darf ja nur 20€ kosten.

 

Hier ein kleiner Auszug aus einem normalen Tag eines Klienten bei einer

Billigfluggesellschaft

 

Ca. 3 Uhr aufstehen, um 5 Uhr auf dem Flughafen sein. Auf dem Flughafen sind die Parkplätze auch für meinen Klienten kostenpflichtig, der Arbeitgeber beteiligt sich nicht daran. Daher steht er weit weg und läuft ca. 20 Minuten zum Crew Eingang. Dann ein 12 Stunden Dienst am Stück, 4 Legs fliegen, dabei als Kapitän die Verantwortung für ca 800 Menschen übernehmen. Jede Situation in diesen 12 Stunden muss exakt bewertet und entschieden werden.
Es gibt kaum weitere Berufe, die auf diesem hohen Stresslevel laufen. In dieser Zeit gibt es seitens des Arbeitgebers keinerlei Verpflegung, kein Wasser, kein Snack, nichts. Mein Klient fuhr mit einer Brotdose und einem Saft zur Arbeit. Nach dem Dienst den Papierkram, erledigen, eventuell einen Bericht zu Spritverbrauch, Verspätungen oder Zwischenfällen schreiben, denn man will ja ein „Personalgespräch“ vermeiden. Dann die 20 Minuten zurücklaufen zum Auto. Daheim schnell Essen, runterkommen, den Partner kurz drücken und ins Bett, denn um 3 oder 4 Uhr klingelt wieder der Wecker. Bei diesem Beispiel ist die Arbeitszeit der Airline 5/4, das heißt, 5 Tage am Stück diesen Dienst, dann 4 Tage frei. Nach dem 5 Tag ist man sowas von durch, dass man von den 4 freien Tagen mindestens einen ganzen Tag zum resetten und erholen braucht. Dann bleiben noch 3 Tage. Am Ende des 3 Tages früh ins Bett, denn es geht wieder los.
Piloten müssen per Gesetz alle 6 Monate in den Simulator. Bei diesem Beispiel, bei einer bekannten Airline, müssen die Piloten sich dabei um alles selber kümmern und selbst bezahlen. Sie zahlen Anreise, Hotel und Verpflegung. Die kleine Jahrespauschale deckt die Kosten in keinem Fall ab. Sie wohnen also nicht schick in lichtdurchfluteten Hotels oder gockeln durch die Foyers, diese Zeiten sind lange vorbei.
Ich habe mit Menschen zu tun, die im Coaching Gespräch in Tränen ausbrechen. Sie haben, sofern sie älter sind, in ihrer Vergangenheit ganz andere Berufserfahrungen gemacht. Ich erinnere an die unglaubliche und aus meiner Sicht fast kriminelle Auflösung von Air Berlin.

Was sind wir nicht alle gern in unserer Airline geflogen.

Kein Aufschrei als sie abgewickelt wurde, um einem anderen Anbieter das Feld zu überlassen. Ich hatte noch versucht, mit einigen Mitarbeitern von Air Berlin, einen Brandbrief in einer Tageszeitung zu veröffentlichen.

 

Wissen Sie, woran der Brandbrief gescheitert ist?

 

Es ist gescheitert, weil die meisten Mitarbeiter, die Piloten, sich sicher waren, sie werden nicht abgewickelt, das Air Berlin nicht sterben wird. Sie waren im Herzen, im Leben und ihrem Alltag so tief identifiziert mit dieser Airline, das sie es nicht für möglich hielten. Wir wollten dann einen Generalstreik selber organisieren, denn die Gewerkschaft war nicht hilfreich. Auch da gab es von den meisten Piloten keine Unterstützung, denn sie wollten ihrem Arbeitgeber nicht schaden, sie glaubten an den Fortbestand.
Es ist nicht nur dieses Gefühl, ein schweres Gerät in die Luft zu bekommen, nicht nur, besondere Wolkenformationen zu sehen. Diese Berufsgruppe übernimmt unglaubliche Verantwortung für Abläufe und Entscheidungen, das ist Hauptteil des Jobs. Das geht nur schadlos, wenn es ein hohes Maß an positiver Identifikation gibt und an Wertschätzung, ansonsten läuft jeder Mensch leer. Es gibt nur wenige Berufsfelder, in denen Menschen in so kurzer Zeit so viele Entscheidungen treffen müssen.

 

Schon mal beim Billigticketkauf darüber nachgedacht?

 

Es ist unglaublich, dass noch immer so viele falsche und alte Klischees in den Köpfen der Menschen rum geistern. Dass ich negative Bemerkungen im Internet bekomme, wenn ich über meine Arbeit und über die immens hohe seelische Belastung dieser Berufsgruppe berichte, über die Zunahme des sich ausgebrannt Fühlens. Wenn ich in den Medien verfolge, in welcher Verzweiflung sich doch die Deutschen befinden, dass das Fliegen corona bedingt noch schwierig ist, kann ich es nicht fassen.

 

Es geht um Ihre Sicherheit!

 

Ich bitte um Respekt für diese Berufsgruppe, um Wertschätzung, um Übernahme einer Verantwortung beim Ticket buchen, beim Mund halten, wenn man nicht genau informiert ist und beim sich bewusst machen, was diese Menschen leisten. Und ganz besonders, dass viele Piloten Unterstützung brauchen, offen darüber reden sollten und sich nicht krank ins Cockpit setzen müssen, das ist absolut sicherheitsrelevant.

Ich schließe bei meinen Zeilen alle anderen Berufsgruppen mit ein, für die es sich gehören würde, das diese Menschen von der Öffentlichkeit wahrgenommen und gesehen werden. Dass ihr Berufsalltag es ihnen ermöglicht, nicht an ihrem Job zu erkranken, weil der Dauerstress einen bricht. Dazu gehören für mich auch alle Pflegeberufe!

 

 

Claudia Lehmer

www.claudialehmer.de

info@claudialehmer.de

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