Energetische Massage Ausbildung

Energetische Massage Ausbildung

Einblick in eine besondere Therapieform, die Energetische Massage Ausbildung

 

 

 

Ich lade Dich ein zu einem Blick in eine faszinierende, hochenergetische Therapie Methode: Die Duale Heiltherapie Ausbildung

 

Warum dieser Artikel? Und was genau mache ich?

Die Methode Duale Heiltherapie ist noch nicht lange etabliert. Ich arbeite zwar schon viele Jahre so, aber ich hatte nie einen Namen für diese Therapieform, ich wandte sie praktisch an, in dem ich viele Richtungen meiner Ausbildungen und Erfahrungswerte miteinander kombinierte.

Nachdem einige Stimmen auf mich zukamen, die baten, dass ich diese Arbeit unbedingt einem größeren Publikum nutzbar machen sollte, war die Geburtsstunde der Dualen Heiltherapie eingeläutet.

Meine Wahrnehmung ist derzeit, es gibt zunehmend Anbieter im Bereich der Heilarbeit, die laut damit werben, den Menschen ihre Leiden und ihre Krisen mithilfe von Heilversprechen oder vermeintlicher Energiearbeit abzunehmen. Quasi ein Heilversprechen dafür abzugeben, ohne dass die Betroffenen dafür etwas tun müssen (die Bezahlung natürlich). Es ist das Versprechen auf eine schnelle Antwort zu komplexen Sachverhalten. Meine Erfahrung ist, das die Übernahme der Verantwortung für die eigene Situation ganz am Anfang stehen sollte, dann die Anerkennung, dass die Situation jetzt so ist und dann eine passende Methode gefunden werden sollte, die zur Eigenermächtigung führt, nicht zur Abhängigkeit von den Aussagen eines Gurus.

Eine gute energetische Massage ist ein tiefgreifendes, schönes Gefühl und wichtig für die eigene Kontaktaufnahme zum Körper und der Seele, aber sie allein reicht nicht, für Menschen in Krisensituationen. Ist diese energetische Massage aber eingebettet in praktische Tools für den Alltag, was die Körpertherapie leistet, in Entspannungstechniken und der Energiearbeit, dann hat sie für Klienten einen hohen Mehrwert. Sie genießen auf ganz tiefen Ebenen die Berührung ihrer Seele und wissen, wie sie in einer depressiven Phase trotzdem im Supermarkt ganz gut einkaufen gehen können. Das ist Hilfe zur Selbsthilfe, das ist die Duale Heiltherapie, meine Methode, die aus über 20 Jahren Erfahrung resultiert.

 

Für wen ist diese energetische Massage Ausbildung und Therapieform interessant?

 

Massage und Heilung

Wenn Du schon mit Menschen im Bereich der Beratung arbeitest, ist das eine gute Voraussetzung für diese Ausbildung. Du bist bereits Bodyworker, dann sei herzlich willkommen. Du wirst von dieser Therapieform inklusive der Kopf bis Fuß Heilmassage Ausbildung sehr profitieren.

Du bist an der Heil- und Körperarbeit interessiert und möchtest eine Massage lernen, kommst aber aus einem anderen beruflichen Kontext? Kein Problem, Du wirst gut von mir vorbereitet auf diese Therapieform. Dir würde ich im Anschluss eine Ausbildung im Bereich Coaching, Beratung empfehlen, ich kann gern Empfehlungen dafür aussprechen. Diese Zusatzqualifikation rundet das neue Berufsbild für Dich ab.

 

Welchen Mehrwert bietet die Duale Heiltherapie Methode im Vergleich zu anderen Angeboten?

 

Ich habe in all den Jahren tiefgreifende und nur positive Erfahrungen mit diesem Therapiestil gesammelt.

Klienten, die diese Therapieform nutzten und nutzen, bringen häufig folgende Themen mit:

– in einer Krise festzustecken

– sich etwas Belastendes eingefangen haben

– durch Erfahrungen in ihrer Vergangenheit feste Panzer tragen und keinen Zugang zu ihrem Körper haben

– seelische Verletzungen haben

– ausgebrannt sind

– wechselnde, depressive Phasen haben

Auch Themen wie mangelnder Selbstwert, fehlende Selbstermächtigung und die Akzeptanz von Licht und Schatten spielen häufig eine Rolle.

Du bist erstmal gut so, wie Du bist, das ist mein Grundgedanke. Du musst Dich nicht ständig optimieren. Es geht darum, Dich selber nach Hause führen zu können und wenn das ganz gut klappt, es dann auch Deinen Klienten zu zeigen.

 

Vom Mehrwert für Dich und warum es tiefgreifender ist, als nur das Massage lernen

 

Durch die Kombination der besten Elemente der Körper- und Klangtherapie, der Heilmassage, der Energie- und Heilarbeit, vor allem aber Deiner sicheren und souveränen Präsenz beim Arbeiten, erzielst Du einen maximalen Mehrwert für Dich und für Deine Klienten. Das wirklich auf den anderen Einlassen, selber leer zu sein, fokussiert geben können, ohne sich dabei zu entleeren, das ist die Schlüssel für eine hochenergetische Heilbehandlung, für das Schloss des Lebens.

In dieser Ausbildung findet Heilung in einer tief bodenständigen und ganzheitlichen Art und Weise statt. Sie geschieht durch die Erfahrung, ich kann, wenn ich weiß wie, mit negativen oder überbordenden Gefühlen besser umgehen und andere unterstützen, sich selber zu helfen, wenn diese Menschen wissen, was nötig ist. In dieser Ausbildung wirst Du also selber die Steps durchlaufen, die nötig sind, um im nächsten Schritt, sicher als Duale Heiltherapeutin, Therapeut, zu arbeiten.

Ein großer Aspekt sind ganz praktische Tools für den Alltag. Sie kommen aus der Körpertherapie und unterstützen Klienten direkt, wenn dies nötig ist. Du lernst diese Steps, sie verändern den Umgang mit Krisen und belastenden Themen enorm. Damit das Wahrnehmen der Situation und das Umschalten auf anderes Denken und Handeln möglich ist.

Das geht weit über das klassische Massage lernen hinaus. Es ist die Methode der Dualen Heiltherapie.

 

Ich nehme Dich jetzt mit

 

Damit Du ein Gefühl für diese 4 tägige Ausbildung bekommst und Bilder in Deinem Kopf entstehen können, wie wir zusammen arbeiten und uns als Gruppe entwickeln, öffne ich Dir die Tür. Tritt ein, es sind schon einige da, wir können beginnen.

energetische Massage

 

Der erste Tag der Ausbildung Duale Heiltherapie

 

An der geöffneten Tür begrüße ich Dich. Das Wetter ist schön und Du bringst einige Sonnenstrahlen mit in den großen Raum. Hörst Du die Musik im Hintergrund? Sie wird Dich die nächsten Tage, wenn Du eintrittst, begrüßen.

An der Seite sind unsere Straßenschuhe aufgereiht, wir laufen alle auf Socken oder barfuß, wie ich es liebe. Ich bin Claudia, genannt Luna und schlendere mit Dir durch den Raum und stelle Dich den anderen namentlich kurz vor. Die anderen Teilnehmer trinken etwas, gehen auf die Toilette oder sitzen schon auf dem Boden. Sie begrüßen Dich freundlich und nicken Dir zu. Nun bitte Dich, ein Schluck zu trinken und Dir einen für Dich passenden Platz im Raum zu suchen und Dich zu setzen.

Langsam haben alle im Raum auf dem Boden ihren Platz gefunden. Manche sitzen auf einer Matte, andere auf einem Kissen. Jetzt gebe ich eine Rolle und einen Stift in den Kreis. Ihr notiert Euren Namen auf das Band und klebt ihn Euch an. Dabei könnt ihr auch einen Namen verwenden, den ihr liebt an Euch und den ihr gern hören würdet, auch wenn das ein anderer Name ist als der eingetragene Name im Perso.

 

Vereint im Kreis

 

Ich stelle mich Euch kurz vor und wir beginnen den ersten Tag. Es gibt zahlreiche Elemente für diese Vorstellungs- und Kennlernsequenz, ich möchte hier nichts davon verraten, aber sei gewiss, sie sind schön, herzlich, liebevoll und nährend für Dich als Teilnehmerin und für das Entstehen einer starken Gruppe. Da Vorstellungsrunden bei manchen Menschen negative Gefühle auslösen, habe ich eine Methode entwickelt, die Freude macht und Leichtigkeit fördert, freue Dich darauf.

Jetzt erfährst Du einige Basics zur Gewaltfreien Kommunikation und wie wir sie innerhalb unserer Gruppe als wahren Friedensakt nutzen werden. Du hast in Deinen Unterlagen Texte zur Gewaltfreien Kommunikation, Du brauchst nicht mitschreiben. Mach Dir gern darüber hinaus Notizen in Deinem Tagebuch-Heftchen, wenn Du spontane Gefühle oder Gedanken notieren möchtest.

Nachdem wir voneinander erfahren haben, wirst Du Dich zu wunderbarer Körpermusik im Raum bewegen. Dabei eröffne ich Euch Übungsfelder, die ihr mit der Musik erkunden könnt. In dieser Sequenz nehmt ihr auch untereinander Kontakt auf. Du wirst in der Art der Bewegung viel entdecken, was neu und hilfreich ist. Und es sorgt dafür, dass es Dir leichter fallen wird, Sicherheit in Dir, im Raum und innerhalb der Gruppe wahrzunehmen. Nach dieser Sequenz trinken wir etwas und finden uns zur kleinen Feedbackrunde zusammen. Wenn Du möchtest, dann kannst Du uns von dem erzählen, was mitgeteilt werden möchte.

 

Die Heilarbeit, die Energiearbeit und etwas über die energetische Massage

 

Jetzt zeige ich Euch einige Entspannungs- und Energieübungen in der Gruppe. Du kannst sie direkt mitmachen, ich leite langsam durch die Sessions. Auch hier gibt es Elemente, die Du mit Deiner Nachbarin, Deinem Nachbarn üben kannst.

Nach einer weiteren Feedbackrunde bildet ihr 2er Teams für die Massage. Wenn Du Dir zur Massage Ausbildung etwas anderes anziehen magst, dann ist jetzt der richtige Zeitpunkt dafür. Diejenige, die zuerst liegt oder derjenige, zieht sich einen hübschen Massage-Slip an. Diesen Slip stelle ich und Ihr bekommt jeden Tag neue Slips. Somit wird verhindert, dass Öl an Deiner Unterwäsche hängen bleibt. Das Tuch, das auf Deiner Einkaufsliste stand, das kannst Du Dir jetzt umlegen, wenn Du als erste Person liegst und Deine warmen Socken anziehen. So gekleidet kannst Du Dich gut geschützt im Raum bewegen und bist bereit, wenn die Massage Ausbildung startet.

Das Bilden der Massage Teams ist ein entspannter Prozess. Ich weiß, dass das ein kritisches Thema in vielen Köpfen ist, was sich in der Realität aber meist als ganz undramatisch darstellt- wie

vieles andere ja auch. Häufig ist im Laufe der Zeit schon klar, wer mit wem beginnt. Während der Massage Ausbildung wechselt Ihr auch die Teams, das ist wichtig, denn jeder Mensch fühlt sich anders an und erlebt im Inneren speziell, was sich im wechselnden Feedback auch ausdrückt, das ist wichtig für Deine Massage Praxis. Dieser Wechsel sorgt für möglichst viel Massage Erfahrung in den 4 Tagen, daher ist mir das sehr wichtig. Du wirst jetzt Deine Massage Bank mit Deiner Teampartnerin oder Teampartner herrichten. Du legst ein Vlies auf, dann das große Handtuch der Person, die zuerst liegt, danach stellt ihr das Ölfläschchen (siehe Einkaufsliste) in die Stövchen (siehe Einkaufsliste).

 

Der Rahmen der Heilmassage Ausbildung

 

Ich habe spezielle Musik gewählt, die Dich in den 4 Tagen bei der Heilmassage Ausbildung begleiten wird. Sie bildet jetzt im Hintergrund einen Klangteppich. Es ist immer die gleiche, ruhige und tiefgehende Musik, die bei Dir in Deinem Inneren etwas Intensives auslösen wird, sei gespannt.

Auch Deine Nase bekommt jetzt eine Belohnung, mit Beginn jeder Massage Session entzünde ich einen speziellen Duft, auch der sorgt in Dir für eine besondere, tiefgehende positive Reaktion, ich verrate hier aber nichts weiter!

energetische heilung

Nach dem Hände waschen und desinfizieren gehst Du zurück an die Massagebank und wir starten die Heilmassage Ausbildung. Jeden Schritt kannst Du bei mir vorher ansehen. Ich zeige Dir und allen Teilnehmern jede Sequenz live an dem Massage Model und erkläre die Hintergründe, die für jeden Schritt als Wissen nötig sind. Jetzt entscheidet ihr, wer zuerst liegt und es geht los. Die Energiearbeit, die Du selbst an Dir durchführst, ist die Einstimmung in die Massage Ausbildung, danach gibst Du diese Heilarbeit an die empfangende Person weiter. Schau genau zu, wie ich das mache und was wichtig ist, zu beachten. Wenn Du bereit bist, starte.

Zu diesem Zeitpunkt ist die empfangende Person warm in ihre oder sein, persönliche Decke (siehe Einkaufsliste) eingehüllt und liegst geschützt auf der Massagebank.

 

Über die Kombination Körper- und Klangtherapie und die Integration in die Massage

 

Im Anschluss kommen einige Körpertherapie und Klangtherapie Elemente, die auch alle noch ohne Öl durchgeführt werden. Solltest Du Dir Notizen in Deinem Heftchen machen wollen, mach das gern.

So führe ich Dich durch diese ersten Stunden der Massage. Dein Skript liegt am besten in Deiner Nähe, so kannst Du Dir auch dort hilfreiche, ergänzende Notizen machen, wenn Du das wünscht. Step by step gehen wir bis zu einem bestimmten Punkt im Skript durch. Ich begleite Dich bei Fragen und gehe individuell auf Deine Bedürfnisse ein.

In einer Mittagspause kannst Du essen, Dich mit anderen unterhalten oder die Zeit nutzen, etwas für Dich zu sein, fühl Dich frei, das zu entscheiden. Das Mittagessen ist von hoher Qualität und wird von mir gestellt, freu Dich darauf. Für das Mittagessen kannst Du im Tuch bleiben, in Deiner Massage Kleidung oder Dich kurz umziehen.

Im Laufe der Heilmassage Ausbildung wechselst Du mit Deiner Massagepartnerin oder Deinem Massagepartner die Plätze. Jeder Step wird nochmals gezeigt, wenn Fragen aufkommen, beantworte ich sie. Dieser Wechsel ist sehr wichtig und hilfreich; Du kannst selber wahrnehmen, fühlen, loslassen, danach geben und fokussiert sein. Ich zeige Euch die Öl-Anwendung, Griffe und Techniken, bis es klappt und sich ein Lächeln auf dem Gesicht zeigt.

Am Ende der Massage Session räumt ihr Eure Massage-Utensilien auf, wischt eventuelle Ölreste weg und bereitet die Bank für den nächsten Tag vor (siehe Einkaufsliste 4 Handtücher).

Nach einer gemeinsamen Abschlussrunde im Kreis auf dem Boden tauschen wir Erlebnisse und Erfahrungen aus. Danach gibt es eine weitere, ausgelassene Runde Bewegung im Raum und Erleben weiterer Erfahrungsräume zu inspirierender Musik.

 

Der zweite, dritte und vierte Tag der Ausbildung Duale Heiltherapie

 

Der zweite und dritte Tag der Ausbildung haben einen ähnlichen Aufbau. Du hörst zur Begrüßung die gleiche Musik, riechst den gleichen Duft und bewegst Dich zu dem gleichen tollen Sound im Raum, das schafft kleine Wurzeln zum Ort und dem Inhalt und hinterlässt wichtige Spuren in Deinem Körper- und Seelengedächtnis.

Unterschiedlich sind die Elemente der Körpertherapie-Übungen im Raum und der Bewegung, der Energiearbeit und natürlich der Massage Ausbildung. Hier geleite ich Dich weiterhin Schritt für Schritt durch das Skript. Jetzt hast Du auch schon einen rotierenden Wechsel Deiner Massagepartnerin, Deines Massagepartners erlebt und viele Erfahrungen dazu gesammelt. Du wirst Dich bestimmt auch schon wohler in der Gruppe fühlen und es genießen, ein Teil dessen zu sein.

Es ist gut, wenn Du bewusst etwas Zeit daheim einplanst, um Dich mit dem Skript vertrauter zu machen. Es kommt nicht darauf an, gleich alles auswendig zu können. Es ist dennoch wichtig zu wissen, wo stehe ich, wo bin ich und was mache ich dort. Das schafft enorm viel Sicherheit und Du bist ruhiger in der Massage. Wenn Du möchtest, dann kannst Du Dir kleine Zettel auf den Boden an die Massagebank legen, die Dir helfen, die richtige Stellung, den richtigen Ort an der Bank zu finden.

Am vierten Tag findet im letzten Drittel die Abschlussarbeit an der Massagebank statt. Dabei wirst Du sicher die wichtigsten Elemente der Körper- und Klangtherapie mit der Heilarbeit und der Ganzkörpermassage verbinden und anwenden können. Nach diesem erfolgreichen Durchgang kannst Du eine feierliche Übergabe Deines Zertifikats zur Dualen Heiltherapeutin mit uns feiern.

Ich freue mich auf Dich, sei herzlich willkommen.

Claudia- Luna

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Zur Dualen Heiltherapie Ausbildung

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Erste Erfahrung mit Coaching

Erste Erfahrung mit Coaching

 

 

Meine erste Erfahrung mit Coaching.

Und was hat das mit Kaffeetassen, Bierdeckeln und Aloe Vera zu tun?

 

„ Hey Claudia wann hast du mal ne Stunde Zeit, ich brauche dich als Coach ich hab da ein Thema“.

Die Antwort kam prompt und in ihrer unkonventionellen Art mit dem Vorschlag für den nächsten Tag und dass doch bei dem schönen Wetter die Fischerhütte am Schlachtensee ein guter Ort wäre.

Unmittelbar nach meiner etwas flapsigen Frage und des darauffolgendem kurzen freundschaftlichen Austausches, musste ich erstmal darüber nachdenken, ob das jetzt so richtig war.

In zweierlei Hinsicht nachdenken:

Ist Coaching ein Weg für mich?

Geht das auch wenn man seinen Coach privat kennt?

 

Claudia kannte ich zum damaligen Zeitpunkt schon eine ganze Weile und wir konnten uns natürlich prima im Gespräch austauschen. Ob ernsthaft oder humorvoll, wir hatten eine tolle freundschaftliche Basis dafür. Natürlich wußte ich was sie beruflich macht, sie coacht andere Leute…

Ich hatte ehrlich gesagt gar keine so rechte Vorstellung was ein Coach eigentlich so macht.

Bis dato hatten für mich Coaches immer nur etwas mit Sportlern zu tun. Schneller, höher, weiter und so. Und wenn einer ein wie auch immer geartetes Problem hat, welches im weitesten Sinne etwas mit Psychologie zu tun hat, ging er zum Psychologen. Punkt!

Nun ging es bei mir aber um familiäre Verstrickungen, darum, etwas aufzudröseln was sich über Jahre in meiner Familie manifestiert hatte. Immer wieder kam ich dadurch in Situationen, wie zu diesem Zeitpunkt damals auch, wo ich dachte, das darf doch alles nicht war sein, ich sitze schon wieder zwischen den Stühlen und muss einen riesen Spagat machen, um allen gerecht zu werden. Am liebsten hätte ich damals allen auf wiedersehen gesagt und wäre weg gewesen.

Es war für mich kaum noch auszuhalten.

War das nun ein Problem, mit dem man zum Psychologen rennt? Keine Ahnung! Allerdings war ich mir ziemlich sicher, ich hab keinen an der Waffel, aber alle anderen vielleicht, oder doch ich….?

Das einzige, was ich wußte war, dass ich mit dem Ist Zustand alles andere als glücklich bin.

Der nächste Tag kam, ich hatte ein Date…. mit meinem ersten Coaching.

Was, wenn Claudia jetzt richtig ernst macht und es für mich irgendwie unangenehm wird? Kurz hatte ich den Impuls sie anzurufen und zu sagen, lass uns einfach so Kaffee trinken und die andere Sache vergessen.

Ok, ok, ich ziehe ich jetzt durch…. professionell.

In dem Zusammenhang war es für mich auch gut und wichtig, dass wir im Vorfeld ein Honorar vereinbart hatten, damit wir allein schon dadurch den privaten und beruflichen Kontext trennen konnten. Für mich war das prima und fühlte sich dadurch gut an. Ein wichtiger Schritt.

Etwas später saßen wir dann in der Sonne an einem Tisch. Ich schilderte kurz die vertrackte Situation aus meiner Sicht und plötzlich gab mir Claudia ihre Kaffeetasse mit den Worten:

„Das bist du, stell dich mal auf den Tisch“.

Die Zuckerdose wurde mein Bruder, der Salzstreuer meine Mutter, das Weinglas ihr Lebensgefährte, mein Vater wurde zum Pfefferstreuer, meine Exfrau der Aschenbecher und meine Kinder die Bierdeckel. Alle platzierte ich so, wie sie zueinander und mit mir in Beziehung standen und jeder fand seinen Platz.

Es war faszinierend. Ich schaute darauf und ich versuchte zu begreifen was ich sah.

Im wahrsten Sinne begreifen, ich konnte die Situation sehen und durch kleine Eingriffe noch etwas korrigieren. Warum stand der Eine zwischen mir und dem Anderen? Warum eine der Personen so weit weg von mir? Musste sie da stehen? Ja, sie musste! Nur so fühlte sich das gut und richtig an. Ich saß da mit offenem Mund und schaute auf die Aufstellung auf dem Tisch. Claudia sagte schmunzelnd: „Na, jetzt schaust du dir die Sache mal von außen an. Ein echter Perspektivwechsel“.

Wie zum Test verschob sie eine der Figuren und fragte wie sich das anfühlt, wenn die Position sich verändert. Ich musste sofort intervenieren, „die muss dahin wieder zurück, im Moment ist das ihr Platz“.

Sie hatte es geschafft, mir mit einfachsten Mitteln vor Augen zu führen, wie die Situation sich darstellt.

Nein, das hatte ich ja selber getan, ich hab es mir selber vor Augen geführt. Ich konnte erkennen, begreifen und sah auch, mit wem etwas geklärt werden musste, damit sich das Bild verändern darf. Hin zu dem Zustand, den ich mir wünschen würde.

Nun ging es ums Umsetzen. Und wie führe ich die nötigen Gespräche? Und auch hier stellte Claudia mir nur gezielte Fragen. „Wie würde dein Umfeld darauf reagieren, wenn du anders agierst, als sie das von dir gewohnt sind?“

Ha, gute Frage dachte ich, die würden sich ganz schön wundern und der Gedanke darüber amüsierte mich.

„Und was würde denn passieren, wenn du den neuen Weg gehst?“

„Wie würdest du dich fühlen, wenn du alles an und ausgesprochen hast?“

Das hat erstmal vordergründig nichts mit dem Umsetzen zu tun dachte ich noch, aber mit jeder dieser Fragen kam Bewegung in mein Denken. Auch hier wieder ein Perspektivwechsel, ein anderes Betrachten der Situation. Mir wurde immer klarer um die Notwendigkeit der Veränderung. Die Frage nach dem wie wurde immer unwichtiger, sie war nur noch ein Hindernis. Ich durfte einfach alte Pfade verlassen und mich auf die Veränderung freuen.

Um es vorweg zu nehmen, ich habe die Problematik letztendlich gut und dauerhaft lösen können. Wie?

Ich habe die Lösung selber gefunden aber ich wäre niemals von allein dahin gekommen. 

Am Abend nach unserem Coaching Termin bekam ich eine E-Mail von Claudia. Eine Zusammenfassung der erarbeiteten Ergebnisse, quasi nochmal alles zum Nacharbeiten und wie sollte es anders sein, auch noch ein paar Fragen.

Ich durfte also nochmal nachdenken.

Ach so, die Aloe Vera.

Augenzwinkernd teilte Claudia mir noch abschließend mit, dass sie sich bei unserem Coachingtermin einen leichten Sonnenbrand geholt hatte und es wäre doch eine nette Geste meinerseits, wenn ich ihr als kleine Entschädigung eine Aloe Vera Pflanze besorgen könne. Ihrem Wunsch nach der Pflanze für die Hautpflege bin ich dann selbstverständlich gerne nachgekommen.

Sie ist halt auch Frau!

 

Nur mit den neuen Wegen ist das so ne Sache, sage ich euch.

Die neue Richtung, die man einschlägt, ist zumindest anfangs schwierig beizubehalten.

Es zieht einen mitunter heftig zurück in die alte Spur, die ist über Jahre eingefahren und es lebt sich so bequem darin.

Und deswegen ist es ehrlich gesagt auch mit nur einem Coaching nicht getan. Veränderung braucht Zeit und eine gute Begleitung und ein sich immer wieder neu bewußt machen. Nur so kann man die Rückfallgefahr minimieren.

Aber das wichtigste ist der unbedingte Wille zur Veränderung, die Kraft braucht man. Ohne diesen starken Willen, der starken Energie, kann auch der beste Coach nichts bewirken.

Spontan fällt mir jetzt noch eine Situation ein, die aufzeigt, wie hilfreich es sein kann, wenn man einen Coach gefunden hat, auf den man auch einmal spontan und unkonventionell zugreifen kann.

Es war damals, als der junge Copilot den Germanwingsflieger bewusst in die Berge gesteuert hatte.

Just an dem Tag, als die Umstände des tragischen Vorfalls ans Tageslicht kamen. Ich wusste und spürte, dass ich beim Briefing mit der Cabincrew nicht einfach business as usual machen konnte. Ich war mir aber nicht ganz sicher, wie ich es gut und der Situation angemessen hinbekomme.

Für mich war klar das Thema der Cabinenbesatzung ist Angst, Angst vor dem, was hinter der verschlossenen Cockpit Tür vor sich gehen könnte und wo sie keinen Zugriff haben.

Vor dem Dienst rief ich Claudia an und selbstverständlich schenkte sie mir ihr Ohr.

Sie fragte, ob ich mir sicher bin, dass das vorherrschende Thema Angst wäre… kurzes überlegen meinerseits… sie fragte unterstützend weiter…. Nein es war keine Angst, es geht um Vertrauen, Vertrauen und Offenheit schoß es aus mir heraus. Mit der Problemstellung des Vertrauens fühlte ich mich letztendlich auch viel wohler fürs Briefing.

Ich bekam das super hin, so gut, dass sich die Cabincrew nach dem Flug nochmal für das Briefing und meine Offenheit bedankte.

Es ist also keine Schande sich professionelle Unterstützung zu holen, um den richtigen Weg zu finden. Ich würde es immer wieder tun und auch jedem dazu raten. Es ist ein absoluter Gewinn und sehr unterstützend.

Das waren meine ersten Berührungspunkte mit dem Coaching und seit dem hat mich das Thema nicht mehr losgelassen. Bis ich dann letztendlich selber eine fundierte Ausbildung zum Coach abgeschlossen habe.

Wie findest du einen für dich passenden Coach?

Nun gibt es mittlerweile eine reine Schwemme an Coaches und die Problematik ist, es kann sich jeder, wirklich jeder, Coach nennen. Es braucht noch nicht mal eine Ausbildung. Ich kann nur sagen, hütet euch vor denen, die euch das Blaue vom Himmel versprechen, die dich reich, sexy und schön machen wollen. Oder diejenigen, die ganz genau wissen, welchen Weg du gehen musst, um dein Ziel zu erreichen.Das ist sowas von weit weg von Seriosität und dem Grundgedanken des Coachings.

Den einzig richtigen Weg kennt nur der Klient selber und ein guter Coach unterstützt dabei diesen zu erkennen und umzusetzen.

Er hilft bei den ersten Schritten, motiviert und steht zur Seite um das Ziel zu erreichen. Aber den Weg gehen muss der Gecoachte selber, denn es sollte immer sein eigener Weg sein.

Ein erster Anhaltspunkt für eine gute Ausbildung des Coaches ist immer die Zertifizierung bei einer der beiden Dachverbände, entweder DVNLP oder ECA. Wenn das gegeben ist, dann vereinbart ihr am besten ein Probegespräch und hört in euch rein, ob die Chemie zwischen euch stimmt. Übrigens, ein guter Coach wird es euch auch nie krumm nehmen, wenn ihr ehrlich sagt, dass ihr das Gefühl habt, es passt nicht mit ihm.

Wenn euer Bauchgefühl aber ja sagt, dann herzlichen Glückwunsch, ihr habt ihn gefunden.

 

Erste Begegnung mit Coaching

 

Piloten

Piloten am Boden !

Es reicht!

Der Absturz eines Klischees – Piloten am Boden

 

Von Claudia Lehmer

Ich spreche hier natürlich immer die Frauen  bevorzugt an, auch wenn ich dafür nicht die Endungen verwende. Ich definiere Gleichstellung nicht über Endungen.

Warum dieser Artikel fragen Sie sich?

 

Weil es Zeit ist!

Weil die Zeit gekommen ist, mit Klischees aufzuräumen. Höre ich da Stimmen die sagen: “ Ach die armen Piloten, jetzt ist es mal windig und wie erstaunlich, sie jammern, nach all den fetten Jahren…

 

Warum ich darüber berichten kann?

 

  • Weil ich mit zahlreichen Berufspiloten arbeite, die Passagiere befördern. Ich unterstütze sie, irgendwie wieder auf die Beine zu kommen, eine neue Perspektive aufzubauen und sich mit dem Gedanken vertraut zu machen, diesem Traum adieu zu sagen.
  • Und weil ich hunderte Kilometer an der Seite eines Piloten inklusive Hund durch tiefe Wälder lief, um beim Verarbeiten zu unterstützen und die schlimmsten Phasen der Depressionen zu lindern und zu versuchen, neue Ziele und Visionen zu entwickeln.
    Weil mein Sohn als Pilot tätig ist, zum Glück im Cargo Bereich, da ist die Situation anders.
  • Ich habe unzählige Familien gesprochen, die zerbrechen, die keinen Ausweg mehr sehen und sich komplett neu orientieren müssen.

Und ja, es trifft auch andere Berufsgruppen, auch dort gibt es Arbeitslosigkeit und Verzweiflung und lange erstmal kein Land in Sicht.

 

Aber wissen Sie was?

 

Sie alle wollen nach Corona wieder für lau in den Flieger nach Mallorca oder in die Türkei. Sie brennen alle darauf, das der Lockdown endet und endlich des Deutschen Lieblingstätigkeit, nämlich das Reisen beginnt.

Sie sichern sich gegen alles ab, denn die Deutschen haben nicht gern Überraschungen.

Aber haben Sie schon mal darüber nachgedacht, wer da vorne sitzt im Flieger? Wem Sie Ihr Heiligtum, Ihr Leben anvertrauen? Was der Mensch da vorne denkt, fühlt, wie es ihm geht?

Nein, das Ticket soll 20 Euro kosten, das zählt. Aber irgendjemand muss den Preis dafür zahlen.

Doch der Reihe nach:
Ich arbeite seit 10 Jahren als Online Personal/Business Coach und seit etwa einem Jahr mit der Berufsgruppe der Piloten.
Dieses Berufsfeld war ganz neu und auch nicht einfach zu starten, denn Piloten scheuen erstmal davor zurück, Unterstützung zu holen und das hat Gründe:

 

Die Fakten

 

Die Ausbildung zum Verkehrspiloten kostet ca. 80.000 – 100.000 Euro, plus aller zusätzlichen Kosten für die Lebenshaltung. Und das zahlt keine ominöse, graue Eminenz im Hintergrund, das zahlen die Piloten selber. Das bedeutet, es sind ewig lange Kredite zu bedienen.
Dass die Lufthansa die Ausbildungen der Piloten übernimmt ist auch dort lange her. Die Motivation der Piloten ist, alles in die Erfüllung ihres Lebenstraumes stecken. Das Fliegen ist ein tiefer Wunsch vieler Menschen. Wenn es zum drängenden Ziel wird, lässt man sich auf solche Kosten ein.

Piloten können nur fliegen, mit allem was dazu gehört.

Das klingt merkwürdig aber es ist ein Fakt. Wer ausscheidet, der kann auf nichts anderes ausweichen. Die Kosten des Kredites laufen aber weiter, das betrifft die jüngeren Piloten.

Piloten halten häufig bis zum bitteren Ende an ihrem Job fest, auch wenn die Seele schon schreit. Sie akzeptieren schier unmenschliche Arbeitsbedingungen am Markt. Arbeitszeiten von bis zu 12 Stunden am Stück sind normal und das auf höchstem Anspannungsniveau. Depressionen und Burnout sind an der Tagesordnung.

Zerbricht eine Airline, weil sie zerbrechen soll, um den Markt anzupassen oder dem Billigkrieg nicht standhalten kann, dann gibt es neue Anforderungen an die entlassenen Piloten.

Oft habe ich den Satz gehört, na dann sollen sie sich halt woanders bewerben…

Ich möchte auch die Mär ausräumen, dass Piloten früh in Rente gehen können. Sie müssen bis zu ihrem 65. Lebensjahr durcharbeiten und das auf höchstem Level.

 

Ach ja?

So sieht das in der Realität aus

 

Es gibt altersmäßige Obergrenzen. Manche sind offen definiert, andere stehen als Nebel im Raum, in jedem Fall wird’s brenzlig ab dem 50 Lebensjahr. Sehr erfahrene Piloten sind bei den meisten Airlines gar nicht mehr gewollt. Junge unerfahrene Piloten lassen sich nämlich viel besser in das mittlerweile etablierte Billigsystem  pressen und sind gefügiger.
Natürlich sind die Menschen dann schon angeschossen. Die Arbeitszeiten ziehen an der Psyche und an der körperlichen Verfassung. Schlafmangel und das hohe Maß der ständigen Verantwortung fordern ihren Tribut. Aber gut, sie versuchen es trotzdem. Die nächste Hürde ist, welchen Typ ist man geflogen und mit wie vielen Flugstunden? Sucht ein neuer Arbeitgeber Piloten, dann gibt es Vorgaben dafür. Hat man auf dem geforderten Muster nicht genug Flugstunden, dann müssen die Piloten darauf aufwendig geschult werden. Das übernimmt kaum noch ein Arbeitgeber, denn es gibt eine große Zahl von suchenden Piloten, von Menschen, die viel Erfahrung haben aber auch in das gesuchte Muster passen müssen.
Diese Umschulung zahlen sie dann oft selber, um überhaupt eine Chance auf den Job zu haben. Da kommen Kosten von ungefähr 400-600 Euro pro Stunde Simulator auf sie zu.
Es müssen also viele Parameter stimmen: Das Alter, die Erfahrung, die Flugstunden genau auf dem Flugzeugtyp der gesucht wird, der Ort, das Land. Einen neuen Job bei einer anderen Airline zu bekommen, ist also mehr als schwierig.

Bei einer bekannten Billig-Airline zahlen die Piloten bei Einstieg dann auch ihre Uniform noch selber.

Gern gibt es dann nur eine Jacke, weil die Zweite gespart wird. Der kleine Obolus am Anfang deckt auch diese Kosten bei weitem nicht ab.
Auch die finanzielle Situation hat mit dem alten Bild der Piloten nichts mehr zu tun. Die letzten vernünftigen und fairen Verträge sind schon lange ausgelaufen oder diese Kollegen sind entlassen und was jetzt Realität ist, sieht so aus:

 

Die Airline bezahlen, um fliegen zu dürfen!

 

Es gibt nicht wenige junge Piloten, die ihren Kredit laufen haben und fürs Fliegen Geld bezahlen. Ja, sie zahlen für ihr Fliegen. „Pay to Fly“, denn sie müssen auf eine bestimmte Anzahl von Stunden kommen, die gefordert sind. Und da gibt es Airlines, die diese ausbeuterische Handhabe praktizieren.
Generell ist das Gehalt sehr viel niedriger als Passagiere das so vermuten. Es gibt ein geringes Grundgehalt und die bezahlten Flugstunden. Dazu gehören wirklich nur die Stunden, die man auch tatsächlich in der Luft ist. Vor-, Nacharbeit und Bodenstandzeiten gehören nicht dazu. Hat man weniger Flugstunden, dann ist der monatliche Scheck nicht berauschend, wahrlich nicht. Und, das verstärkt Corona natürlich enorm. Derzeit fliegen die Angestellten deswegen, wenn sie überhaupt fliegen, mit Kurzarbeitergeld.

 

Aprops Corona

 

In der Corona Krise wurden zum Teil von einigen Airlines bestehende und mühsam ausgehandelte Tarifverträge außer Kraft gesetzt. Den Piloten wurden neue Verträge unter die Nase gehalten, die es zu unterschreiben galt. Bei vielen bleiben daher auch über die Corona Krise hinaus die Arbeitsbedingungen, sowie die Gehälter auf einem schlechteren Niveau als vorher und das für Jahre. Es wurde in einigen Fällen auch offen mit Kündigung gedroht, wenn der neue Vertrag nicht unterschrieben wird.

Ob sich da nicht so manche Airline durch die Corona Krise für die Zukunft gesund und schlank stößt? Und das ausschließlich auf Kosten der Mitarbeiter.

 

Zurück zu den Piloten

 

Für die extrem langen Arbeitszeiten, für die enorme psychologische und körperliche Dauerbelastung ist der Verdienst viel zu niedrig. Im Vergleich zu einem Job in der Wirtschaft, bei dem ein Manager für seine Entscheidungen nicht wirklich belangt werden kann und die Zeit hat, dutzende Meetings vor einer Entscheidung abzuhalten, trägt ein Pilot gegenüber seinem Arbeitgeber und den Passagieren die ganze Verantwortung und wird heftig belangt bei Fehlern. Dieser Dauerstress müsste eigentlich vergoldet werden. Entscheidungen müssen im Cockpit in Sekunden oder wenigen Minuten getroffen werden, Konsequenzen müssen sie allein tragen.

Wer sich in den Augen des Arbeitgebers zu oft krankmelden muss, egal aus welchem Grund, wird ruckzuck zu einem „Personalgespräch“ vorgeladen und das hat Verhör ähnlichen Charakter. Folglich fliegen viele Piloten lieber krank als sich das antun zu müssen.

 

Depressionen, Burnout und Verzweiflung sind kein seltenes Phänomen

 

Ich habe so viele dieser Geschichten gehört und sie auch an der Seite einiger Piloten genau so miterlebt.

Nun, man darf als Pilot offiziell nicht daran erkranken, das ist das Ende in diesem Job. Sobald eine Depression oder Burnout aktenkundig wird, ist man raus.
Jetzt sagen vielleicht einige, das ist gut so, sonst kann man diesen Job auch nicht mehr ausüben…das stimmt.

 

Aber es dürfte gar nicht dazu kommen, das ist der Punkt

 

Die Arbeitsbedingungen und die öffentliche Wahrnehmung müssten dieser Realität angepasst werden.

Dass die Piloten also mit ihrer belasteten Psyche nach außen treten, sich unterstützen lassen, ist selten. Um sich frühzeitig und präventiv Hilfe zu holen, werden offizielle  Einrichtungen gemieden, wie beim Teufel und dem Weihwasser. Es stellt eine zu große Gefahr für ihren Job dar.
Der Kessel im Körper läuft auf Hochtouren und es wird weiter geflogen, um jeden Preis.
Apropos Preis: Für möglichst ganz wenig, weil das Ticket darf ja nur 20€ kosten.

 

Hier ein kleiner Auszug aus einem normalen Tag eines Klienten bei einer

Billigfluggesellschaft

 

Ca. 3 Uhr aufstehen, um 5 Uhr auf dem Flughafen sein. Auf dem Flughafen sind die Parkplätze auch für meinen Klienten kostenpflichtig, der Arbeitgeber beteiligt sich nicht daran. Daher steht er weit weg und läuft ca. 20 Minuten zum Crew Eingang. Dann ein 12 Stunden Dienst am Stück, 4 Legs fliegen, dabei als Kapitän die Verantwortung für ca 800 Menschen übernehmen. Jede Situation in diesen 12 Stunden muss exakt bewertet und entschieden werden.
Es gibt kaum weitere Berufe, die auf diesem hohen Stresslevel laufen. In dieser Zeit gibt es seitens des Arbeitgebers keinerlei Verpflegung, kein Wasser, kein Snack, nichts. Mein Klient fuhr mit einer Brotdose und einem Saft zur Arbeit. Nach dem Dienst den Papierkram, erledigen, eventuell einen Bericht zu Spritverbrauch, Verspätungen oder Zwischenfällen schreiben, denn man will ja ein „Personalgespräch“ vermeiden. Dann die 20 Minuten zurücklaufen zum Auto. Daheim schnell Essen, runterkommen, den Partner kurz drücken und ins Bett, denn um 3 oder 4 Uhr klingelt wieder der Wecker. Bei diesem Beispiel ist die Arbeitszeit der Airline 5/4, das heißt, 5 Tage am Stück diesen Dienst, dann 4 Tage frei. Nach dem 5 Tag ist man sowas von durch, dass man von den 4 freien Tagen mindestens einen ganzen Tag zum resetten und erholen braucht. Dann bleiben noch 3 Tage. Am Ende des 3 Tages früh ins Bett, denn es geht wieder los.
Piloten müssen per Gesetz alle 6 Monate in den Simulator. Bei diesem Beispiel, bei einer bekannten Airline, müssen die Piloten sich dabei um alles selber kümmern und selbst bezahlen. Sie zahlen Anreise, Hotel und Verpflegung. Die kleine Jahrespauschale deckt die Kosten in keinem Fall ab. Sie wohnen also nicht schick in lichtdurchfluteten Hotels oder gockeln durch die Foyers, diese Zeiten sind lange vorbei.
Ich habe mit Menschen zu tun, die im Coaching Gespräch in Tränen ausbrechen. Sie haben, sofern sie älter sind, in ihrer Vergangenheit ganz andere Berufserfahrungen gemacht. Ich erinnere an die unglaubliche und aus meiner Sicht fast kriminelle Auflösung von Air Berlin.

Was sind wir nicht alle gern in unserer Airline geflogen.

Kein Aufschrei als sie abgewickelt wurde, um einem anderen Anbieter das Feld zu überlassen. Ich hatte noch versucht, mit einigen Mitarbeitern von Air Berlin, einen Brandbrief in einer Tageszeitung zu veröffentlichen.

 

Wissen Sie, woran der Brandbrief gescheitert ist?

 

Es ist gescheitert, weil die meisten Mitarbeiter, die Piloten, sich sicher waren, sie werden nicht abgewickelt, das Air Berlin nicht sterben wird. Sie waren im Herzen, im Leben und ihrem Alltag so tief identifiziert mit dieser Airline, das sie es nicht für möglich hielten. Wir wollten dann einen Generalstreik selber organisieren, denn die Gewerkschaft war nicht hilfreich. Auch da gab es von den meisten Piloten keine Unterstützung, denn sie wollten ihrem Arbeitgeber nicht schaden, sie glaubten an den Fortbestand.
Es ist nicht nur dieses Gefühl, ein schweres Gerät in die Luft zu bekommen, nicht nur, besondere Wolkenformationen zu sehen. Diese Berufsgruppe übernimmt unglaubliche Verantwortung für Abläufe und Entscheidungen, das ist Hauptteil des Jobs. Das geht nur schadlos, wenn es ein hohes Maß an positiver Identifikation gibt und an Wertschätzung, ansonsten läuft jeder Mensch leer. Es gibt nur wenige Berufsfelder, in denen Menschen in so kurzer Zeit so viele Entscheidungen treffen müssen.

 

Schon mal beim Billigticketkauf darüber nachgedacht?

 

Es ist unglaublich, dass noch immer so viele falsche und alte Klischees in den Köpfen der Menschen rum geistern. Dass ich negative Bemerkungen im Internet bekomme, wenn ich über meine Arbeit und über die immens hohe seelische Belastung dieser Berufsgruppe berichte, über die Zunahme des sich ausgebrannt Fühlens. Wenn ich in den Medien verfolge, in welcher Verzweiflung sich doch die Deutschen befinden, dass das Fliegen corona bedingt noch schwierig ist, kann ich es nicht fassen.

 

Es geht um Ihre Sicherheit!

 

Ich bitte um Respekt für diese Berufsgruppe, um Wertschätzung, um Übernahme einer Verantwortung beim Ticket buchen, beim Mund halten, wenn man nicht genau informiert ist und beim sich bewusst machen, was diese Menschen leisten. Und ganz besonders, dass viele Piloten Unterstützung brauchen, offen darüber reden sollten und sich nicht krank ins Cockpit setzen müssen, das ist absolut sicherheitsrelevant.

Ich schließe bei meinen Zeilen alle anderen Berufsgruppen mit ein, für die es sich gehören würde, das diese Menschen von der Öffentlichkeit wahrgenommen und gesehen werden. Dass ihr Berufsalltag es ihnen ermöglicht, nicht an ihrem Job zu erkranken, weil der Dauerstress einen bricht. Dazu gehören für mich auch alle Pflegeberufe!

 

 

Claudia Lehmer

www.claudialehmer.de

info@claudialehmer.de

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